Kreisliga 5: Lohkamper Stellungnahme nach Spielabbruch

Trainer Dragan Graonic und die Verantwortlichen des SV Lohkamp nahmen Stellung.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Am 8. August 2021 hatte Torwart Patrick A. noch für eine der größten Sensationen im Hamburger Pokal gesorgt, als er alle vier (!) Elfmeter des damaligen Landesligisten Eimsbütteler TV pariert und seinem FC Hamburger Berg (damals A-Kreisklasse) somit den Einzug in die dritte Runde des Lotto-Pokals beschert hatte. Am vergangenen Sonnabend wurde A. von Kevin Steinhagen vom Elfmeterpunkt aus bezwungen, was dem SV Lohkamp in der Nachspielzeit der Kreisliga-Partie eine 1:0-Führung beim FC Hamburger Berg bescherte. Anschließend sollen A. und einige seiner Mitspieler, die mit Morike Sako immerhin einen Ex-Profi des FC St. Pauli als Trainer haben, neben Lohkamp-Akteuren auch den Schiedsrichter sowie Zuschauer attackiert haben, was zu einem Polizei-Einsatz führte.

Anschließend war SVL-Manager Gökhan Saricoban telefonisch nicht erreichbar. Die SVL-Verantwortlichen, die sich in der Vergangenheit selbst mehrmals, letztmals Ende Januar beim abgebrochenen Testspiel gegen den TV Haseldorf, gegnerischen Vorwürfen in Bezug auf unschöne Aktionen ausgesetzt sahen, kündigten aber eine Stellungnahme an. Diese veröffentlichten sie nun am Mittwoch auf ihrer facebook-Seite:


„Was am letzten Samstag geschehen ist, ist bedauerlich und traurig. Zuerst hoffen wir, dass der Schiedsrichter und jeder Einzelne, der auf irgendeine Art und Weise verletzt worden ist, schnell wieder gesund wird und schnellstmöglich wieder auf dem Platz aktiv sein kann.

Das Spiel lief seit den ersten Minuten sehr unruhig und es lag eine ziemlich aggressive Stimmung in der Luft. Diese Stimmung zog sich durch das ganze Spiel. Hamburger Berg versuchte, mit allen Mitteln einen Punkt mitzunehmen. Die Betonung liegt hier auf „mit allen Mitteln“. Für Hamburger Berg war es umso schwerer zu ertragen, dass der Schiedsrichter in der 90. Minute auf Strafstoß für uns entschied. Nach relativ langer Diskussion konnten wir den Elfmeter ausführen und gingen somit 1:0 in Führung.

Nachdem der Ball wieder lief, schien die Stimmung noch aggressiver geworden zu sein und somit kam es zu einem sehr harten Foul an unseren Spieler, der den Strafstoß verwandelt hatte. Die Reaktion darauf war eine Rudelbildung, die der Schiedsrichter sofort schlichten wollte. Aus dieser Rudelbildung heraus entstanden die unschönen Szenen, die keiner, egal ob im Sport oder im privaten Leben, erleben möchte. Aus bisher unerklärlichen Gründen lief der Torwart vom Hamburger Berg auf die Rudelbildung zu und schlug, ohne zu zögern, einen Spieler von uns.

Das sah der Schiedsrichter und ahndete dies sofort. Der Torwart wurde des Feldes verwiesen. Die Lage spitzte sich zu und der Torwart fing an, wahllos Spieler von uns anzugreifen. Es kamen weitere Spieler, Verantwortliche und Zuschauer vom Hamburger Berg hinzu und schlossen sich dem Torwart an. Eine deeskalierende Haltung unsererseits hinderte die Akteure nicht daran, weiter wahllos um sich zu schlagen. Als wir mitbekamen, dass der Schiedsrichter verletzt worden war, hielten wir es am sinnvollsten, den Schiedsrichter zu beschützen, und das machten wir auch gemeinsam mit dem Schiedsrichter-Beobachter so gut es ging.

Unsere eigenen Zuschauer sahen es für absolut notwendig, die Polizei zu alarmieren, und die kamen kurze Zeit darauf. Die Präsenz der Polizei brachte viel Ruhe in die Situation, sodass der Schiedsrichter sich ein Stück weit sicherer fühlen konnte. Leider musste der Schiedsrichter ins Krankenhaus verbracht werden, da er sich eine Verletzung durch einen Schlag zuzog. Es kam auch unseren Zuschauern des SV Lohkamp zu Gute, da leider auch die von den aggressiven Akteuren nicht verschont blieben. Besonders die weiblichen Zuschauer wurden hier auf brutalste Art und Weise verbal attackiert. 

Es waren sehr hässliche Szenen, die, wie schon erwähnt, absolut keinen Platz in unserer Gesellschaft haben sollten. Wir wollen hier nochmals betonen, dass wir uns klar und deutlich von jeglicher Art der Gewalt, ob auf oder neben dem Platz, distanzieren und aufs Schärfste verurteilen. Wir werden diesbezüglich sportlich sowie zivilrechtlich mit aller Härte gegen die Akteure vorgehen. Dazu fühlen wir uns einfach in der Verantwortung, wenn Personen in der Ausübung ihres Hobbys seelischer und/oder körperlicher Gewalt ausgesetzt werden.

Wir wünschen auf diesem Weg nochmals allen verletzten Personen gute Genesung und erhoffen uns, dass sowas nie wieder vorkommen wird.

Mit freundlichen Grüßen

SV Krupunder/Lohkamp“

(Johannes Speckner)

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