
Aufgrund der starken Regenfälle fiel am Sonntag unter anderem das Landesliga-Derby zwischen dem VfL Pinneberg II und TBS Pinneberg aus. Dies kam der TBS-Reserve zugute ‒ denn deshalb konnte sie im Topspiel der Kreisklasse 1 gegen den FC Union Tornesch III, das an der Müssentwiete auf den Grandplatz verlegt wurde, mit Erturul Kayali (21) und Fatih Ertürk (20) auch zwei Akteure einsetzen, die bisher schon vier (Kayali) beziehungsweise drei (Ertürk) Landesliga-Einsätze absolvierten. Am Ende feierten die Kreisstädter einen 6:1-Kantersieg ‒ und übernahmen zum dritten Mal nach dem ersten und dem achten Spieltag die Tabellenspitze.
Dass Kayali brillierte und auch Ertürk seine Klasse anzumerken war, ließ FCU-Coach Andreas Popko indes nicht als Ausrede für die peinliche Pleite gelten: „Unsere Spieler haben sich immer wieder gegenseitig angemeckert und gestritten ‒ das war ein desaströser Auftritt von uns“, fand er klare Worte nach der dritten Saison-Niederlage, die vor allem in dieser Höhe überraschend war. Dabei hätte die Partie besser nicht beginnen können für die Tornescher: Als ein TBS-Verteidiger einen zu kurzen Rückpass spielte, ging Arkadi Rawinski dazwischen und schob zum 0:1 ein (10.). „Leider haben wir danach schnell zwei dämliche Gegentore kassiert“, berichtete Andreas Popko. Bei einem 16-Meter-Heber von Taylan Koparan griff FCU-Keeper Max Wunderlich daneben (15.), dasselbe Missgeschick unterlief ihm acht Minuten später bei Kayalis 25-Meter-Freistoß erneut. So führte die TBS-Reserve zur Pause mit 2:1.
„Unsere Spieler haben durchgehend nur herumgemeckert ‒ so kann man kein Spiel gewinnen“, tadelte Andreas Popko und befand: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit regelrecht aufgegeben!“ Dagegen legten die Pinneberger immer wieder den Vorwärtsgang ein: Die Liga-Leihgaben Ertürk (50.) und Kayali (55., 66.) sowie Vedat Calmac (90.) schossen einen 6:1-Kantersieg heraus, während die Tornescher den keinesfalls sicher wirkenden TBS-Torwart Mert Kurt viel zu selten prüften. „Wir haben gute Einzelspieler auf dem Platz, aber niemanden, der sich den Hintern aufreißt, wenn es nicht läuft“, lautete Andreas Popkos Schlussfazit.