Bezirksliga 6: Lurup nach Derby-Pleite wieder in der Spur

Ilyaz Adem Senay (Mitte), der seinen SV Lurup kurz nach der Pause wieder in Front brachte, im Dreikampf mit den Eimsbüttelern Tm Wycisk (links) und Tarik Ahlers.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Es war das typische Derby, in dieser Art schon oft und in vielen Spielklassen gesehen, in dem sich der Favorit von der Zweitvertretung des Nachbarn auf die Hörner nehmen lässt. So geschehen am 4. Februar in der Bezirksliga 6, als der SV Lurup neben dem Spiel gegen den TuS Osdorf II (1:2) auch die Tabellenführung an die TuS-Reserve, die immer mehr zur Überraschungs-Mannschaft der Staffel wird, verlor. Aber die Luruper ließen sich von der für sie zweiten Saison-Niederlage nicht beirren, sondern kehrten eine Woche später in die Erfolgsspur zurück: Am Freitagabend schlugen sie Grün-Weiß Eimsbüttel mit 4:1.

Im Stadion am Vorhornweg hätte Thomas Hübner (Kickers Halstenbek) eigentlich als Schiedsrichter-Assistent fungieren sollen. Verletzungsbedingt musste er passen – aber er ließ es sich nicht nehmen, von der Tribüne aus das Gespann um Referee Timo Rehder (Heidgrabener SV) zu verfolgen. Rehder hatte nicht wenig zu tun, denn es gab zahlreiche Fouls und darauffolgende Reklamationen. In der 13. Minute gaben die Hausherren den ersten Torschuss ab, doch Isaac Akyere jagte den nach einem Einwurf abprallenden Ball in die dritte Etage. Auch der nächste Versuch, abgegeben von SVL-Kapitän Jeton Arifi, ging in hohem Bogen über das Gäste-Gehäuse. Kurz darauf gab es die erste gefährliche Offensivaktion der Eimsbütteler: Tarik Ahlers nahm Can Cinar das Spielgerät ab, bekam dann aber keinen Torschuss zustande (21.).

Die Hausherren blieben jedoch tonangebend. Abdurrahman Senay hätte den Ball fast im Liegen über die Linie gestochert, scheiterte aber knapp (25.). Dann trug die Heim-Elf einen Bilderbuch-Konter vor, bei dem Bertan Yildiz von links aus an GWE-Keeper Kristof Berger scheiterte, dann aber ohnehin wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde (27.). Nach exakt einer halben Stunde war es dann schließlich soweit: Mattes Sandhop, Trainer der Grün-Weißen, sah das Unheil schon auf sein Team zukommen, als er nach einem verlorenen Zweikampf im Mittelfeld lautstark mehr Entschlossenheit von seinen Schützlingen einforderte: „Da müsst ihr besser durchziehen.“ Derweil trugen die Luruper einen schnellen Angriff über ihre rechte Seite vor, den Yildiz mit dem 1:0 krönte.

Die Platzherren wollten mehr und übten weiter Druck aus. Abgesehen von einem Freistoß, den der frühere Regionalliga-Spieler Arifi links am Ziel vorbei setzte (37.), sprang im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit aber keine klare Torchance mehr heraus. Ganz anders die Eimsbütteler, die kurz vor der Pause überraschend ausglichen: Nach einer Linksflanke stieg Tim Wycisk höher als alle Luruper und köpfte zum 1:1-Pausenstand ein (44.). SVL-Coach Patrick da Silva Lopes fand aber in der Kabine offensichtlich die richtigen Worte, denn nach dem Seitenwechsel ging sein Team schnell wieder in Front: Ilyaz Adem Senay gelang das wichtige 2:1 (49.). In der Folge hielten die Hausherren den Druck hoch und das 3:1 des 36-Jährigen Arifi (71.) hatte einen sichtlich befreienden Charakter. In der Schlussminute konnte Fabio Cristofero Scarlata, der erst kurz zuvor eingewechselt worden war, sogar noch zum 4:1-Endstand erhöhen.

(Johannes Speckner)

 

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