Bezirksliga West: 15-Tore-Spektakel am Vorhornweg

Vier der sechs Tore des SV Lurup schoss Nikodem Skotarczak (rechts), hier im Duell mit Francis Amponsah von TBS Pinneberg.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Wer dachte, dass der 6:5-Sieg, den der Hetlinger MTV am 28. August in der Bezirksliga West gegen den VfL Pinneberg gefeiert hatte, schon verrückt sei, der wurde am Freitagabend eines Besseren belehrt. Denn zum Auftakt des sechsten Spieltages der West-Staffel fielen im Duell zwischen dem SV Lurup und TBS Pinneberg sogar 15 (!) Tore. „Das war ein irres Schützenfest“, befand der TBS-Vorsitzende Caglar Cot.

Am Vorhornweg musste TBS-Trainer Berkay Kilinc auf zahlreiche Stammkräfte verzichten. „Ein Beleg dafür ist, dass ich eingewechselt werden musste“, sagte Erturul Kayali, der als Liga-Manager der Pinneberger zwar erst 27 Jahre alt ist, seine Karriere aber eigentlich schon 2017 beendet hatte. Wie schon beim Erstrunden-Pokalspiel beim TuS Hasloh (9:0), so wurde Kayali, der in seiner Jugend beim FC Eintracht Norderstedt und SC Concordia ausgebildet worden war, auch in Lurup eingewechselt.

Der frühen TBS-Führung durch Ilyas Afsin (2. Minute) folgten überraschend zwei Luruper Treffer durch Jeton Arifi (14.) und Nikodem Skotarczak (17.). Noch überraschender war, dass nach dem 2:2-Ausgeich des Favoriten (Daniel Dias Mesquita/21.) erneut zwei Treffer des Außenseiters fielen. Skotarczak stellte auf 3:2 (28.) und Arifi sogar auf 4:2, weil er nach einer Linksflanke freistehend einköpfen konnte (33.). Derweil begann TBS-Stürmer Afsin, der von 2012 bis zum Januar 2014 in Lurup seine erste Herren-Station gehabt hatte, mit seinen Mitspielern und speziell deren Abwehrverhalten zu hadern.

Dass die Stimmung in der Gäste-Kabine zur Pause nicht komplett schlecht war, war schließlich Adrian Sousa zu verdanken: Einen von ihm verwandelten Freistoß (45.+1) wertete Schiedsrichter Marc-Calvin Prey (Moorreger SV) im maßgeblichen DFB-Net als Eigentor, weil ein Luruper den Ball noch berührte, ehe kein Zweifel daran bestand, dass Sousa selbst zum 4:4-Pausenstand egalisierte (45.+3). Im zweiten Durchgang schossen Afsin mit einem schnellen Doppelschlag (54., 56.) sowie Sousa (58.) schnell eine 7:4-Führung für die Pinneberger heraus.

Neue Hoffnung schöpften die Luruper, die sich gegenüber ihrer eine Woche zuvor beim FC Elmshorn bezogenen 2:3-Pleite stark formverbessert zeigten, als Skotarczak mit seinem dritten Tor des Tages auf 5:7 verkürzte und TBS-Akteur Dias Mesquita zum wiederholten Male mit „Gelb-Rot“ vom Platz flog (76.). Mit Karali auf dem Feld erhöhte Sousa auf 8:5 (78.). Skotarczaks viertem Streich (85.) ließ Sousa mit seinem je nach Sichtweise vierten oder fünften Treffer der Partie en sagenhaften 9:6-Endstand für das TBS-Team folgen (90.). Klar ist: Die Pinneberger Abwehr, beim vorherigen 3:0 gegen den Niendorfer TSV III noch sattelfest, war in Lurup alles andere als meisterlich.

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(Johannes Speckner)

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