Oberliga: Der FCS gewinnt auch ohne Karaaslan


Gleich zwei Premieren gab es am Freitagabend auf dem Kunstrasenplatz am Kiesbarg, als der FC Süderelbe zu einer seit dem 14. Spieltag der Oberliga Hamburg offenen Nachholpartie den VfL Pinneberg empfing. Die Süderelber traten erstmals ohne ihren Torjäger Mustafa Karaaslan, der Ende Januar zum Oberliga-Rivalen BSV Buxtehude gewechselt war, an ‒ und bei den Pinnebergern hatte erstmals Thorben Reibe, der zu Jahresbeginn das Traineramt von Michael Fischer übernommen hatte, das Sagen. Am Ende bewiesen die Süderelber, dass sie auch ohne Karaaslan gewinnen können, und gewannen mit 2:0, was den fünften Zu-Null-Heimsieg in Folge und den Sprung auf den vierten Platz bedeutete. Für Reibe kommt die gute Platzierung des FCS übrigens keinesfalls überraschend: „Die Süderelber haben schon in der vergangenen Saison eine bärenstake Rückrunde gespielt und sind eine richtig gute Oberliga-Mannschaft geworden!“

Auch für den Auftritt seines Teams fand der 33-Jährige lobende Worte: „Wir haben gut dagegen gehalten, weshalb ich grundsätzlich nicht unzufrieden bin ‒ außer mit dem Ergebnis ...“ Defizite machte Reibe derweil noch im Offensivspiel aus: „Wir müssen nach vorne unbedingt gefährlicher werden!“ Eine hundertprozentige Torchance, um in Führung zu gehen, gab es für die Pinneberger aber auch am Freitagabend: Flemming Matthiessen kam frei zum Torschuss, schoss aus Nahdistanz aber nur FCS-Keeper Dennis Lohmann an. Auf der Gegenseite hatten die Hausherren das Pech, dass gleich drei ihrer Tore nicht zählten: Ernesto Keisef (36.) und Tolga Tüter (38.) sollen ihre Treffer jeweils aus einer Abseitsposition heraus erzielt haben und vor dem Torerfolg von Yannick Petzschke hatte Schiedsrichter Björn Krüger eine Behinderung von VfL-Torwart Norman Baese gesehen ‒ bitter für die Süderelber. Spät, aber verdient kam die Heim-Elf dann aber doch noch zu zwei Treffern: In der 83. Minute zog der starke Tüter an Norman Baese vorbei und schoss zum 1:0 ein. Und in der Schlussminute kam es sogar noch besser für die Elf von FCS-Coach Jean-Pierre Richter, als Samuel Louca im Anschluss an einen Tüter-Eckstoß zum 2:0-Endstand einnickte.

„Wir brauchen bald wieder ein Erfolgserlebnis“, so Reibe, der nun am Freitag, 12. Februar im Gastspiel beim SC Victoria Hamburg auf die Wende zum Guten hofft: „Natürlich ist das ein sehr starker Gegner, aber gegen ,Vicky' haben wir in den letzten Jahren immer gut ausgesehen ...“ Abschließend nahm Reibe auf Nachfrage von SportNord auch noch Stellung zu den Rassismus-Vorwürfen, die im Laufe des Wochenendes auf mehreren Internet-Seiten gegen Anhänger des VfL erhoben wurden: „Irgendetwas muss vorgefallen sein, denn speziell der Süderelber Spieler Samuel Louca konnte sich gar nicht mehr einkriegen. Unsere Anhänger haben etwas gesagt, was aber wohl eher gegen den Schiedsrichter gerichtet war, von den Süderelbern und wohl speziell Louca allerdings so aufgefasst wurde, dass es gegen sie ging. Unsere Zuschauer haben jedoch sofort gesagt, dass es ein Missverständnis war!“

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