Kreisliga 1: Schiedsrichter Feric steht im Mittelpunkt

Zum Lachen zumute war nach dem Abpfiff nur Schiedsrichter Ivan Feric (Mitte), nicht aber dem Rantzauer Yilmaz Ercek (links) und erst recht nicht dem Seestermüher Trainer Michael Schippmann.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Als die lange Nachspielzeit angezeigt wurde, habe ich schon Schlimmstes befürchtet.“ Klaus Kimpel, Obmann des TSV Seestermüher Marsch, hatte also eine Vorahnung – die zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung wurde. Denn nachdem Schiedsrichter Ivan Feric (SV Tonndorf-Lohe) die achtminütige Extra-Spielzeit deutlich sichtbar für jeden Anwesenden angezeigt hatte, führte der SSV Rantzau II einen Freistoß rechts von der Grundlinie aus. Dieser wurde verlängert und letztlich vom Seestermüher Tim Tiedemann zum 0:1 in das eigene Netz gelenkt. Kurz darauf köpfte Neel Weitzel eine Linksflanke von halbrechts aus zum 0:2 ein – und so hatte der Favorit gewonnen.

Viel mehr als über die Niederlage ärgerten sich die Seestermüher aber über das Auftreten von Referee Feric. Nachdem er die Partie zunächst angepfiffen hatte, forderte er nach wenigen Minuten, dass alle Zuschauer die Fläche hinter den Trainerbänken räumen sollten. Dies war insofern verwunderlich, als dass noch hinter den Trainerbänken ein Zaun ist, weshalb die Besucher dort mit mehr Abstand zum Spielfeld stehen als auf der anderen Seit und auf vielen anderen Sportplätzen üblich. Als TSV-Kapitän Jan-Philip Prill lediglich sagte „Wir wollen Fußball spielen“, zeigte ihm Feric dafür die Gelbe Karte. Noch kurioser wurde es nach der Pause, als der Unparteiische sich weigerte, den zweiten Durchgang anzupfeifen, bevor ein Kind und eine Betreuungsperson das Spielplatz-Gelände, das weit hinter dem besagten Zaun und den Trainerbänken angesiedelt ist, geräumt haben.

Als endlich Fußball gespielt wurde hatten die Rantzauer so, wie es vorab erwartet worden war, ein klares Plus an Ballbesitz. Die Hausherren standen jedoch tief und verteidigten hervorragend. „Wirklich hochkarätige Chancen konnten wir uns kaum herausspielen“, gestand SSV-Liga-Manager Otto Hartlieb, der unter den Zuschauern weilte und sah, wie sich unter anderem Sebastian Krabbes, eigentlicher Defensivspieler der Rantzauer Liga-Mannschaft, immer wieder mit in das Offensivspiel einschaltete. Bevor die Barmstedter dann doch noch jubelten, mussten auch sie sich über Feric aufregen. Eine Diskussion, die damit begann, dass ein SSV-Akteur, der bereits ausgewechselt worden war, unter seiner Hose eine Unterziehhose trug, die nicht der Farbe seiner Hose entsprach, zog mehrere Gelb und Rote Karten gegen Ersatzspieler und Betreuer der SSV-Zweiten nach sich.

Als Feric sein Kartenspiel beendet hatte, brach die Nachspielzeit an. In dieser hatten die Gäste dann gleich zweimal Grund zum Jubeln. Und weil zeitgleich der FC Union Tornesch II überraschend beim TSV Sparrieshoop mit 1:2 verlor, hat die Rantzauer Reserve nun auch schon die Herbstmeisterschaft in der Kreisliga 1 sicher.

 Redaktion
Redaktion Artikel