Trainer Marvin Bamberger hatte nach dem am 26. Oktober erfolgten Abbruch des Gastspiels seines SC VW Billstedt 04 IV beim Farmsener TV auf Nachfrage von SportNord „betont, dass es weder eine Beleidigung noch eine Bedrohung gegen den Schiedsrichter gegeben“ und „niemand den Abbruch verstanden habe“. Dies sah das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes offenbar anders und wertete die nach dem Farmsener Tor zum 4:2 in der 89. Minute abgebrochene Partie mit 3:0 für den FTV.
Nach der Sportgerichtsverhandlung am Mittwochabend wandte sich zudem Schiedsrichter Saif Mohammed Radhi Abohamrah (TSC Wellingsbüttel) an SportNord: „Wenn der Billstedter Kapitän normal mit mir geredet hätte, dann hätte ich ihm keine Karte gegeben.“ Jedoch habe ihn der Spielführer von Vorwärts-Wacker „angeschrien“ und Saif Abohamrah stellte klar: „Das ist unsportlich mir gegenüber gewesen, weshalb ich die Gelb-Rote Karte gezogen habe.“ Daraufhin eskalierte die Situation: „Der Spieler ist aggressiv geworden – er hat angefangen, mich und meine Familie zu beleidigen, und er wollte mich schlagen, also er ist auch körperlich geworden“, so dr Unparteiische.
Um die Situation zu beruhigen, habe er das Stopp-Konzept angewandt, erklärte Saif Abohamrah weiter. „Und ich habe von beiden Mannschaften jeweils einen Spieler herangeholt, um mit ihnen die Lage zu besprechen.“ Von den Billstedtern habe er gefordert, dass ihr Kapitän den Platz verlassen müsse. „Das hat er nicht getan und stattdessen noch einmal angefangen, mich zu beleidigen“, klagte der Referee, der die Begegnung des elften Spieltages der Kreisklasse 6 schließlich abbrach. Für seine Vergehen wurde der Billstedter Akteur ebenfalls am Mittwochabend vom HFV-Sportgericht mit einer Sechs-Spiele-Sperre und einer Geldstrafe belegt.
Die Farmsener sind dank der 3:0-Wertung mit nun sieben Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage in der Kreisklasse 6 als Tabellen-Zweiter weiter gleichauf mit dem Spitzenreiter SC FU. Bambergers Elf ist mit elf Zählern Rang-Neunter. Derweil wurde das Spiel der Billstedter beim SC Condor IV, das am 5. September beim Stand von 4:3 für Vorwärts-Wacker laut Bamberger „fünf Sekunden vor dem Ende der Nachspielzeit“ wegen eines Flutlicht-Ausfalls beendet worden war, vom Verband neu angesetzt. Am Dienstag, 25. November, soll ab 19.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Berner Heerweg der Ball rollen.
(Johannes Speckner)