Kreisliga 1: Hörnerkirchen antwortet auf Holsatia-Vorwürfe

Antwortet der Stellungnahme von Holsatias Trainerteam mit klaren Worten: Christopher Schönhoff, Vorsitzender des SV Hörnerkirchen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Nach dem Abbruch der Partie des 14. Spieltages der Kreisliga 1 zwischen dem SV Hörnerkirchen und Holsatia im Elmshorner MTV am Sonntag, 6. November, veröffentlichte das Trainer- und Betreuer-Team der Holsaten eine Stellungnahme. Neben der erfreulichen Nachricht, dass es ihrem Spieler, der sich in der 81. Minute jener Partie schwer verletzt hatte, inzwischen wieder bessergeht, erhoben sie darin auch Vorwürfe gegen „Höki“ sowie gegen „shz.de“ wegen der Berichterstattung.

Christopher Schönhoff, Vorsitzender des SV Hörnerkirchen, nahm sich gegenüber SportNord Zeit für eine eigene Stellungnahme:

„Ich frage mich, warum sich das Trainer- und Betreuerteam der ersten Herren von Holsatia zu dieser Stellungnahme genötigt sah. Fakt ist, dass die Gesundheit des Spielers über allem steht, da gibt es keine zwei Meinungen und wir waren sehr, sehr froh, zu lesen, dass er sich auf dem Weg der Besserung befindet und das Krankenhaus verlassen konnte. Alle anderen Punkte, die in der Stellungnahme auftauchen, sind meiner Meinung nach nicht nur unnötig, weil sie für eine zusätzliche Eskalation zwischen den beiden Vereinen sorgt, sondern teilweise leider sogar rufschädigend für den SV Hörnerkirchen. Deshalb möchte ich hiermit auf den kompletten Rundumschlag von Holsatias Trainerteam eingehen.

Dass von Holsatia-Seite behauptet wird, es würde sich für sie um kein Derby handeln, wenn sie gegen uns spielen, ist insofern kurios, als dass ihre Spieler vor zwei Jahren, als sie unsere zweite Mannschaft geschlagen hatten, einen Kreis gebildet und ‚Derby-Sieg, Derby-Sieg’ skandiert haben. Natürlich gibt es Derbys, die eine größere Geschichte haben und bei denen es engere Verknüpfungen zwischen den Vereinen gibt. Ja, wir fahren zwölf Kilometer von unserer Sportanlage aus an die Kaltenweide – aber zum Spiel bei Blau-Weiß 96 Schenefeld II etwa sind es für uns 37 Kilometer. Deshalb finde ich, dass die Bezeichnung ‚Derby’ zutreffend ist. Und es ist doch gerade das Schöne in der Kreisliga 1, dass es so viele Derbys gibt.

Der Vorwurf, dass wir vorher die Situation und die Gemüter aufgeheizt hätten, ist schlicht und ergreifend falsch. Es gab keinesfalls eine Ansage von uns, dass irgendjemand sich aggressiv verhalten soll. Wir haben lediglich in den sozialen Netzwerken, also bei Facebook und Instagram, das Spiel unserer Liga-Mannschaft gegen Holsatia/EMTV als ‚Derby’ angekündigt. Auf dem Platz ging es dann teilweise etwas härter, einsatzbetonter zu. Und natürlich gab es auch einige Aussagen von Holsatia-Seite gegen unsere Spieler, aber das gehört nun einmal dazu.

Ich habe lange mit Detlef Meyer, dem Erwachsenen-Vorstand von Holsatias Fußball-Abteilung, gesprochen. Wir kennen uns schon lange, haben eine sehr entspannte Unterhaltung geführt und unsere beiden Vereine haben auch schon viele Berührungspunkte gehabt, unter anderem im Senioren-Bereich, wo neben dem SVH auch Holsatia eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Sparrieshoop bildet. Sein Wortlaut war, dass eine gewisse Hitzigkeit zu einem Derby immer dazugehören würde. Ich möchte ganz klar betonen, dass es niemals die Ansage gab, dass wir Spieler verletzen oder auch nur Verletzungen billigend in Kauf nehmen wollen. Wenn sich ein Spieler verletzt, ist das immer sehr traurig. Aber leider passiert das im Sport, das gehört bedauerlicherweise dazu. Dass der Schiedsrichter in den 81 Spielminuten nur vier Gelbe Karten zeigte, ist ein weiterer Beleg dafür, dass es keine übermäßige Härte in der Partie gab.

Ich bin nach Rücksprache mit unseren Spielern auch der Meinung, dass die Rote Karte, die der Referee nach einem verbalen Disput einem Holsatia-Akteur gezeigt hat, zu hart war. Ob der Schiedsrichter das Spiel gleich hätte abbrechen müssen, als es zu dem Zusammenprall gekommen war, weiß ich nicht. Wie genau hier das Regelwerk ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber Schiedsrichter sind auch nur Menschen, die Fehler machen – und gerade in so einer speziellen Situation können Fehler passieren. Und Fakt ist, dass beide Mannschaften den Abbruch wollten und es von unserer Seite aus keinerlei Forderungen nach einer Spielfortsetzung gab.

Dass von einigen Anwesenden das Mobiltelefon herausgeholt und gefilmt oder fotografiert worden ist, wie der Rettungshubschrauber landet und auf dem Platz steht, habe ich selbst nicht gesehen, aber ich will und kann es auch nicht abstreiten, dass es dazu kam. Was ich aber ganz klar sagen kann, ist, dass kein Verantwortlicher oder Spieler des SV Hörnerkirchen derartige Aufnahmen gemacht hat und ich das nicht gutheiße. Dies ist allerdings auch kein Problem, das nur ‚Höki‘ betrifft, sondern eine gesellschaftliche Schwierigkeit, dass schnell das Handy gezückt und damit etwas festgehalten wird.

Da der Hamburger Fußball-Verband die abgebrochene Partie bereits für Sonntag, 18. Dezember neu angesetzt hat, wäre es mir wichtig, dass es jetzt keine weitere Eskalation gibt. Deshalb möchte ich, nachdem ich von Mitstreitern aus meinem Verein ebenso wie von Menschen, die in Hörnerkirchen leben und den Klub begleiten, um eine Beantwortung von Holsatias Stellungnahme gebeten worden bin, abschließend zu einer Deeskalation aufrufen, damit beim Wiederholungsspiel der Fußball im Mittelpunkt steht.“

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