
Zu einem hochverdienten 2:0 kam der Niendorfer TSV III am Sonnabend gegen den TSV Sasel II, der die Anfangsminuten verschlief und so seine zweite Niederlage nach dem 1:3 unter der Woche beim TuS Berne innerhalb von fünf Tagen schlucken musste.
Die Gastgeber wussten wohl selber nicht so genau, wie ihnen geschah, als sie nach nur sieben Spielminuten mit 2:0 in Front lagen. Den Beginn machte Bo Jannik Gehrke mit dem 1:0, als er unbedrängt eine Hereingabe per Freistoß von Paul Schacht am langen Pfosten in die Maschen setzte (5.). Wenig später veredelte der aufgerückte Innenverteidiger Tobias Heiling per Kopfball eine von Paul Schacht getretene Ecke zum 2:0 (7.).
„Heult nicht rum und bleibt positiv“, mit diesen Worten versuchte Sasels Coach Tom Woltemath seine Elf nach diesem Nackenschlag wieder in die Spur zu bringen. Doch seine Jungs taten sich in der Folge schwer, richtig Druck auf die Niendorfer Abwehr aufzubauen, auch weil sich Sasels nominelle Spitze Pablo Cardoso immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ, dort versuchte die Fäden zu ziehen, aber dann eben vorne fehlte. Mit einem Freistoß aus gut 25 Metern, den Niendorfs Keeper Adrian Seemann an die Latte lenken konnte, fiel Cardoso in der Folge auf (15.). Ansonsten konnten die Hausherren die durchaus sichtbaren Bemühungen der Gäste immer wieder im Keim ersticken und hatten nach 25 Minuten die Chance zu erhöhen. Doch Matthias Köhler fehlte nach einer Flanke von Philip Bracker mit einem Drehschuss im Sechzehener ein wenig die Genauigkeit im Abschluss (25.). Köhler war es auch, der nach 42 Minuten volley aus 16 Metern abzog, aber knapp rechts am Saseler Gehäuse vorbeizog.
Hätte es zur Pause gar 3:0 gestanden, hätten sich die Gäste nicht beschweren können.
Die zweite Spielhälfte gehörte dann überwiegend dem TSV Sasel, dem aber trotz viel Ballbesitz wenig einfiel, die Niendorfer Abwehr so richtig in Verlegenheit zu bringen. Einen Freistoß von rechts am Strafraumrand durch Ove Hoppe kratzte Keeper Adrian Seemann aus dem bedrohten oberen langen Eck (54.). Der kurz zuvor eingewechselte Joseph Müller versuchte sich mit einem Schuss aus 17 Metern, der aber knapp sein Ziel verfehlte (65.). Es blieb dabei. Sasel agierte zu kompliziert und biss sich an der gut organisierten Defensive der Hausherren die Zähne aus. Symptomatisch dafür auch die sich bietende Freistoßchance nach 77 Minuten, die fast fünf Minuten wehrte! Schiedsrichter Thorsten Kunkel entschied zum Erstaunen fast aller Beteiligten auf indirekten Freistoß für die Saseler mittig auf der Strafraumlinie – Torwart Seemann soll den Ball zu lange gehalten haben – und nun versuchten sich bei der Ausführung Pablo Cardoso und Armin Gohari. Erst setzte Cardoso die Kugel über das Tor, dann Wiederholung, weil ein Saseler zu früh aus der Mauer kam. Zweiter Versuch ohne Abschluss. Nun bekam der gelb-vorbelastete Sebastian Ottma Gelb-Rot wegen zu frühen Herauslaufens und schließlich eine Freistoß-Variante, die dann auch kläglich verpuffte.
Niendorf, das im zweiten Durchgang nur sporadisch offensiv aufgefallen war, überstand auch die letzten Minuten in Unterzahl schadlos gegen Gäste, die wohl an diesem Tag noch lange gespielt hätten, ohne das Tor zu treffen.
hvp