Kreisklasse 3: „Der Schiedsrichter hat sich geirrt“


Torreich ging es im bisherigen Saisonverlauf zu, wenn der FC Lauenburg beteiligt war. Einem 5:0-Kantersieg beim SV Börnsen III folgte ein 4:4-Unentschieden gegen den SC Vier- und Marschlande III. Und als die Lauenburger am Sonntag beim SV Nettelnburg-Allermöhe II gastierten, führten sie zur Pause mit 3:0, ehe die SVNA-Reserve auf 2:3 herankam. In der zweiten Halbzeit brach Schiedsrichter Namik Arslan die Partie des vierten Spieltages der Kreisklasse 3 dann aber ab.

 

FCL-Coach Emrullah Akan schilderte die Geschehnisse auf Nachfrage von SportNord wie folgt:

„Zur Pause haben wir mit 3:0 geführt. In der zweiten Halbzeit lief die Partie zunächst ganz normal weiter. In der 72. Minute hat einer unserer Spieler (Name ist der Redaktion bekannt) für ein Allerweltfoul die Gelb-Rote Karte gekommen. Er hat sich über diese Schiedsrichter-Entscheidung fürchterlich aufgeregt, ist dann aber langsam in Richtung Seitenlinie gegangen, wobei unser Co-Trainer ihm auch zu verstehen gegeben hat, dass er endlich den Platz verlassen solle, damit die Partie fortgesetzt werden kann.

Währenddessen hat ein Zuschauer, der schräg hinter unserer Trainerbank stand, den Schiedsrichter beleidigt. Es war für mich nicht klar erkennbar, zu welchem Verein der Zuschauer gehört, weil es keine strikte Trennung der Anhänger gab. Der Schiedsrichter hat es allerdings so wahrgenommen, als sei die Beleidigung von unserem Spieler gekommen, der gerade den Platz verließ. Das war definitiv ein Wahrnehmungsfehler, aber der Referee hat dann sofort in Richtung Mittelkreis gezeigt und das Spiel abgebrochen.

Diese drastische Entscheidung haben wir nicht verstanden, denn sie war sehr voreilig. In meinen Augen hätte der Schiedsrichter lieber mit den Kapitänen reden und gegebenenfalls das Stopp-Konzept anwenden sollen. Wenn er sich beispielsweise von den Zuschauern bedroht gefühlt hätte, hätten wir sicher eine Lösung gefunden. Vermutlich war der Schiedsrichter in dieser Situation etwas überfordert, was wir ihm natürlich nicht übel nehmen. Das Wort ‚Abbruch‘ klingt immer so dramatisch – das Wichtigste ist, dass alles glimpflich ausgegangen ist.

Positiv war außerdem, dass sich unser Spieler für sein Verhalten später noch beim Schiedsrichter entschuldigen konnte. Er hat gegenüber dem Referee auch noch einmal versichert, dass nicht er es war, der die beleidigenden Worte gerufen hat. Und der Schiedsrichter selbst hat in seinem Sonderbericht, der uns vorliegt, geschrieben, dass es einen Wahrnehmungsfehler von ihm gab. Nun sind wir gespannt, was der Hamburger Fußball-Verband aus dieser Angelegenheit machen wird.“

 

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(Johannes Speckner)

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