
Mit einer faustdicken Überraschung endete das zweite Halbfinalspiel im Holsten-Pokal zwischen dem Niendorfer TSV III, dem aktuell Tabellen-Dritten der Kreisliga 7, und dem VfL Pinneberg II aus der Landesliga Hammonia. 6:4 hieß es nach Verlängerung und anschließendem Elfmeterschießen für die Schützlinge von Trainer Thorsten Bresch, die schon in den vorhergehenden Runde jeweils mit 2:1 die Nord-Bezirksligisten Bramfelder SV II und den SC Condor II aus dem Wettbewerb geworfen hatten.
Im Finale wartet nun der SC Schwarzenbek II (Kreisliga 3), der den FC Türkiye II (Bezirksliga Süd) mit 2:0 eliminiert hatte.
Nach 15 ausgeglichenen Minuten stand es auf dem Kunstrasenplatz am Sachsenweg 1:1. Ricki Voß hatte den VfL aus 15 Metern in Führung gebracht (4.). Matthias Köhler traf nach 14 Minuten aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Danach übernahmen die Gäste das Kommando, hatten mehr Ballbesitz und auch durch Salih Koparan die Chance zur Führung. doch sein verunglückter Schuss rechts im Sechzehner traf direkt Torwart Stefan Simonsen (20.).
Nach einer halben Stunde tauchten dann aber wieder die Hausherren gefährlich vor dem Pinnberger Kasten auf. Innerhalb von 60 Sekunden. Zunächst scheiterte Jan-Hendrik Schmidt mit einem satten Schuss aus 15 Metern an Pinnebergs Torwart Klaas Both, der gleich darauf auch gegen ein Geschoss von Niclas Vogel seine Klasse zeigte.
Nach der Pause kamen die Niendorfer besser zurück. Matthias Köhler, klasse von Jan-Hendrik Schmidt in Szene gesetzt, setzte den Ball aus bester Position knapp links am Tor vorbei (51.). Die letzte Halbestunde der regulären Spielzeit gehörte dann den Gästen von der Fahltsweide, die nun erheblich Druck ausübten. Timo Badermann hatte Pech, als er von halblinks abzog und nur den rechten Innenpfosten traf (60.). Zwei Minuten später konnte Ricki Voß im Fünfmeterraum ein gutes Zuspiel von Koparan nicht unter Kontrolle bringen. Dann traf Salih Koparan aus 10 Metern nur die Unterkante der Latte (77.). Kurz danach entschärfte Torwart Simonsen einen gefährlichen Freistoß von Timo Badermann (79.). Mit Kampf, Leidenschaft und einer Portion Glück rettete sich der Kreisligist in die Verlängerung.
Hier hatte Salih Koparan die erste Gelegenheit, aber sein Kopfball aus kurzer Distanz landete direkt in den Armen von Torwart Stefan Simonsen (92.). Niendorf steckte aber nicht zurück. Der eingewechselte Michael Manske fand mit einer gutgetimten Flanke keinen Abnehmer (94.). Dann Riesenjubel bei den Anhängern des Niendorfer TSV. Jan-Hendrik Schmidt tauchte rechts am Pinnberger Strafraum auf und überwand von dort mit einem technisch perfekten Heber Schlussmann Klaas Both zur 2:1 Führung (97.).
Die letzte Viertelstunde drückte dann Pinneberg mit Mann und Maus auf die Abwehr der Hausherren. Viele Freistöße und Ecken forderte die Niendorfer Defensive, die aber wie ein Bollwerk standhielt bis dann doch zwei Minuten vor Spielende Marcel Gompf per Kopf zum späten und sicherlich nicht unverdienten Ausgleich traf.
Die „Lotterie „ Elfmeterschiessen musste entscheiden und hier zeigten sich die Hausherren extrem zielsicher. Matthias Köhler, Maximilian Rathje, Henning Boysen und Marco Dittrich trafen sicher. Auf Pinneberger Seite verschoss Stefan Kuhlmann und Salih Koparans Schuss entschärfte Torwart Stefan Simonsen. Kai Wagner und Lucas Hammer hatten ihre Aufgabe gut erledigt.
Hut ab vor der starken Leistung der kompletten Niendorfer Truppe, die mit dem notwendigen Glück, das bekanntlich nur der Tüchtige hat, nun tatsächlich Pokalfinalist ist. Pinnebergs Trainer Heiko Klemme zollte dem Gegner „seinen Respekt“, den er aber auch seiner Truppe zukommen ließ, die in den beiden letzten Wochen erfolgreich dem Druck im Kampf gegen den Abstieg standgehalten hatte.
hvp