Kreisliga 3: TSG Bergedorf meldet nur für die Kreisklasse

Blick auf das Billtalstadion, in dem es in der Saison 2025/2026 nur Kreisklassen-Fußball geben wird.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Die TSG Bergedorf war die einzige Mannschaft in der nun zu Ende gegangenen Saison 2024/2025, die in der Kreisliga 3 gegen den Meister Escheburger SV nicht verlor: Einem überraschenden 5:2-Sieg am Stubbenbarg folgte am 25. April daheim ein 2:2-Unentschieden. Weil das TSG-Team neben den vier Punkten gegen den Meister aus seinen 28 anderen Saisonspielen aber lediglich 30 weitere Zähler holte, belegte es unter dem Strich mit 34 Punkten nur den 13. Tabellenplatz – was nach der Vizemeisterschaft und dem knapp verpassten Bezirksliga-Aufstieg vor Jahresfrist eine deutliche Verschlechterung bedeutete.

Wie bereits Ende Februar berichtet, gibt es nun einen großen Umbruch im Billtalstadion. Marcel Graudegus, bisher zusammen mit Thomas Brauer Liga-Coach, entschloss sich, das Traineramt alleinverantwortlich zu übernehmen. Auf Nachfrage von SportNord stellte Graudegus klar, dass der Neustart nicht in der Kreisliga, sondern in der Kreisklasse erfolgen wird: „Schweren Herzens verzichten wir auf unseren Kreisliga-Platz, weil unser aktueller Kader für diese Liga nicht stark genug wäre“, so der langjährige Torwart, der auch in der nun zu Ende gegangenen Serie noch oft zwischen den Pfosten stand.

Stattdessen geht es hinunter in die Kreisklasse, in der bisher die TSG-Zweite unter Coach David de Carvalho aktiv – mit acht Punkten aus 28 Partien aber nur auf dem 15. und letzten Platz gelandet – war. „Vorerst werden wir auch nur noch eine Herren-Mannschaft haben“, betonte Graudegus. Neben dem Übungsleiter bleiben dem Verein immerhin sieben Spieler der bisherigen Liga-Mannschaft treu. „Dazu kommt fast der gesamte Kader der bisherigen zweiten Mannschaft“, erklärte der Trainer, der zudem „mit externen Neuzugängen in Gesprächen“ ist. „Mein Fokus liegt dabei vor allem auf jungen Spielern, von denen ich auch schon die ersten Zusagen habe“, so der 37-Jährige.

Freiwillig um eine Spielklasse nach unten zu gehen, würde „niemandem bei der TSG leicht fallen“, versicherte Graudegus: „Mir tut das weh, aber wir müssen realistisch bleiben“, so der Coach, der fürchtet: „Mit dem voraussichtlichen Kader könnte es uns so gehen wie in der Vergangenheit dem SV Lurup in der Oberliga oder dem SC Europa in der Landesliga, die gnadenlos weggeschossen worden sind – und das würde unserem Team auch nicht weiterhelfen.“

Dass der Hamburger Fußball-Verband in diesem Sommer die B-Kreisklasse abschafft, betrachtet Graudegus „mit gemischten Gefühlen“. Es sei klar, dass aufgrund der zahlreichen Abmeldungen und der insgesamt geringer werdenden Anzahl an Mannschaften „die Kreisklasse B immer weniger Sinn machen“ würde, so der Übungsleiter, der aber zu bedenken gab: „Dass die unterste Spielklassenebene komplett abgeschafft wird, finde ich eher unglücklich, weil die Abstände zwischen den Mannschaften in der Kreisklasse jetzt noch extremer werden.“

(Johannes Speckner)

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