Hamburg-Liga: Meiendorf wieder Spitzenreiter


Etwa 19 Stunden, nachdem der SC Victoria durch einen 1:0-Sieg im Top-Spiel beim FC Voran Ohe die Tabellenführung in der Hamburg-Liga übernommen hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), eroberte der Meiendorfer SV den Platz an der Sonne zurück: Am Sonnabend bezwangen sie hierfür Grün-Weiss Harburg mit 2:0.

Das Unterfangen, die Spitzenposition wieder zu erklimmen, mussten die Meiendorfer ohne ihren Trainer angehen - Lutz Göttling weilte nicht in Hamburg, weil er private Angelegenheiten klären musste. So betreuten Helge Mau, der auch mitspielte, und der verletzte Norman Lund den MSV – und schon vor dem Anpfiff musste das Trainergespann einen Rückschlag hinnehmen: Verteidiger Patrick Schumann verletzte sich beim Aufwärmen am Oberschenkel, so dass Alexander Fürstenberg in die Anfangs-Formation rutschte.

Diese Umstellung hätte Harburgs Torjäger Sefki Yildirim beinahe schon nach zwei Minuten zum 0:1 genutzt, aber im letzten Moment wurde er vom Meiendorfer Martin Weiß doch noch gestoppt. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit hatten zur Überraschung der Zuschauer die Gäste die besseren Möglichkeiten – doch zwei Minuten nach dem Seitenwechsel nutzten die Hausherren einen kurzen Tiefschlaf der Harburger, um in Führung zu gehen: Einen Eckstoß von Nils Roschlaub köpfte Weiß zum 1:0 ein.

Als Carlos Flores, wiederum nach einer Flanke von Roschlaub, wenig später das 2:0 nachlegte, schien die Partie entschieden – doch der auf dem viertletzten Platz liegende Neuling aus der Scharfschen Schlucht gab sich noch nicht geschlagen. Wiederum war es Yildirim, der mit dem Anschlusstreffer für neue Spannung hätte sorgen können – doch MSV-Keeper Karsten Böhmer behielt im Duell gegen den jungen Stürmer die Oberhand (70.). So konnten die Meiendorfer am Ende den siebten Heimsieg in Folge feiern.

„Spielertrainer“ Mau erklärte nach dem Abpfiff: „Ich wusste schon vor Schumanns Verletzung, dass es eine schwere Partie werden würde. Es fällt mir nicht leicht, die Doppel-Rolle als Spieler und Coach auszuüben – und in der Halbzeitpause habe ich auch zwei, drei Minuten benötigt, bis ich mit meiner Ansprache beginnen konnte!“ Harburgs Coach Rainer Beth erklärte: „Zu 90 Prozent bin ich mit unserer Leistung zufrieden, zu zehn Prozent aber nicht – denn wir haben hinten zwei Mal geschlafen, und vorne haben wir unsere Chancen leider nicht genutzt!“

Letzteres prangerte auch Harburgs Offensivmann Alexandre Hamann an: „Der Unterschied war, dass wir bei unseren jüngsten beiden Siegen aus drei Chancen jeweils drei Tore gemacht haben, und heute eben nicht ... Das 2:0 war dann der Knackpunkt!“ Für ein Kuriosum sorgte MSV-Stürmer Cem Cetinkaya: Als er nach 80 Minuten ausgewechselt werden sollte, trabte er etwas langsamer zur Außenlinie, wofür er von Schiedsrichter Sascha Thielert (Buchholz) die Gelb-Rote Karte bekam. Anschließend musste Flores weichen, damit Jan Thoele eingewechselt werden konnte ...

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