Schleswig-Holstein-Liga: Altenholz im Pech


Frech und forsch startete der TSV Altenholz in sein Schleswig-Holstein-Liga-Gastspiel beim favorisierten SV Todesfelde. Die Gäste attackierten auf dem tiefen Platz früh und wurden dafür auch gleich belohnt: SVT-Kapitän Dennis Lembke vertändelte im eigenen Strafraum den Ball, woraufhin sich Kevin Link nicht zweimal bitten ließ und den Ball trocken ins lange Eck jagte – für SVT-Torwart Julian Barkmann gab es da nichts zu halten (2.).

Der Rückstand weckte die Segeberger keinesfalls aus ihrer Lethargie auf: „Die erste halbe Stunde haben wir komplett verschlafen“, gab Sven Firsching, Sportlicher Leiter der Todesfelder, unumwunden zu. Die Rand-Kieler hatten klare Vorteile, versäumten es allerdings, ihre Führung auszubauen. Vor allem Lasse Jensen und Ali Abdullah Kalma bot sich mehrmals die Chance, das 0:2 zu erzielen. „Zweimal hat Barkmann gut gehalten, zweimal waren wir aber auch zu unentschlossen“, tadelte TSV-Trainer Harry Witt seine Angreifer. Firsching gab zu: „Wir mussten froh sein, nach einer halben Stunde nur mit 0:1 zurückzuliegen!“ Dass Lembke, nachdem er einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte (25.), fünf Minuten später verletzt passen musste, nutzte SVT-Trainer Sascha Sievers zu einer System-Umstellung: Mit Dennis Studt kam eine zweite echte Spitze – und danach waren die Todesfelder besser im Spiel. Die Altenholzer attackierten nun allerdings auch nicht mehr so zeitig, was Harry Witt wie folgt erklärte: „Ich kann nicht von meiner Mannschaft verlangen, dass sie den Tabellen-Zweiten über 90 Minuten bei Ballbesitz unter Druck setzt!“ Aus Gäste-Sicht war es allerdings höchst ärgerlich, wie der Todesfelder Ausgleich fiel: Als bei einem Altenholzer Freistoß die TSV-Innenverteidiger mit aufgerückt waren und im gegnerischen Strafraum auf eine Flanke lauerten, wurde der Freistoß so schlecht ausgeführt, dass mit Vincenzo Testa der überragende Todesfelder den Ball erobern konnte und dann blitzschnell umschaltete. Testa bediente den links frei stehenden Oliver Zebold, der nach innen zog und den Ball dann fast genauso, wie zuvor Link auf der anderen Seite, ins lange Eck jagte (41.).

In der Pause fand Sievers offenbar die richtigen Worte, denn die Hausherren kamen richtig gut aus der Kabine und waren nun am Drücker. Und erneut nach einem ruhenden Ball, diesmal aber nach einer eigenen Standardsituation (Zebolds 16-Meter-Schuss war noch von einem Gäste-Akteur ins Tor-Aus abgefälscht worden), gingen sie in Führung: Weil sich nach einem Todesfelder Eckstoß von Robin Ziesecke zwei TSV-Verteidiger gegenseitig im Weg standen, kam Jorrit Bernoth an den Ball, ließ noch einen Altenholzer aussteigen, hob sich selbst den Ball hoch und ließ ihn dann bei seinem Schuss optimal über den Schlappen rutschen – ein Traumtor in den oberen Winkel (51.)! „Danach hätten wir das 3:1 nachlegen müssen – das ist das einzige, was wir uns vorwerfen müssen“, tadelte Firsching. Zebold, Ziesecke, Studt, Mario Witt (der bis 2002 noch für die Altenholzer stürmte) und Bernoth verpassten es, für die Todesfelder vorzeitig alles klar zu machen. Wiederholt haderten die Hausherren auch mit einigen Abseits-Entscheidungen von Schiedsrichter Marc Quednau (vom SSV Großensee). In der Schlussphase kamen die Gäste noch einmal auf und drängten auf den Ausgleich, der aber nicht mehr fiel. „Schade, die Mannschaft hätte einen Punkt verdient gehabt“, so Harry Witt, der seinem Team zwar eine „klare Leistungssteigerung“ im Vergleich zur vorherigen 1:3-Niederlage beim TSV Kropp attestierte, aber haderte: „Wir sind leider noch nicht gefestigt genug!“

(JSp)

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