
Der FC Elmshorn hat am Sonntag einen im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga eminent wichtigen 2:1-Sieg beim TSV Uetersen gefeiert. Damit haben die Krückaustädter ihren Gegner in den Abstiegssog mit hineingezogen: Die Rosenstädter bleiben zwar vorerst auf dem neunten Rang, doch sie liegen nun nur noch vier Punkte vor dem TuS Germania Schnelsen, der als Viertletzter den ‒ stand heute ‒ ersten Abstiegsplatz innehat. „Wir wollen gerne anders Fußball spielen ‒ aber das können wir momentan nicht“, klagte TSV-Trainer Peter Ehlers, dessen Team am Sonntag erstmals in dieser Saison und erstmals seit der Nachholspielflut im Frühjahr 2013 wieder zum dritten Mal in Folge ein Punktspiel verlor.
Erwartungsgemäß bekamen die Zuschauer im Rosenstadion keinen fußballerischen Leckerbissen zu sehen. Kämpferische Tugenden waren gefragt, und es gelang den Uetersenern, sich in das Derby herein zubeißen. So eroberte Maik Stahnke in der der 25. Minute stark einen Ball im Mittelfeld, der darauf folgende Torschuss von Jannek Laut wurde von der Gäste-Abwehr aber noch abgeblockt. Zwei Minuten später wurde TSV-Stürmer Yannik Kouassi, als er über links in den FCE-Strafraum eindringen wollte, gefoult. Nach der fälligen Freistoßflanke von Mario Ehlers gelang es Kirill Shmakov und Mats Lennart Enderle nicht, den Ball aus Nahdistanz ins Tor zu bugsieren ‒ den Nachschuss setzte Laut rechts vorbei. Nachdem Dennis Ghadimi Nouran den Ball bei einer Elmshorner Chance von rechts aus spitzem Winkel in die Wolken gejagt hatte (30.), konterten die Uetersener im eigenen Stadion: Raphael Friederich eroberte den Ball, kam im Doppelpass mit Jannick Prien über rechts nach vorne und bediente dann Kouassi, der von halbrechts aus an FCE-Keeper Jannik Reichel scheiterte.
In der 35. Minute gingen die Hausherren dann in Führung: Mario Ehlers jagte einen Abpraller nicht etwa sinnlos auf das Tor, sondern spielte nach rechts zu Laut; dessen überlegten Flachpass versenkte Prien per Direktabnahme flach rechts zum 1:0 ‒ ein herrlicher Treffer! Nach diesem Brustlöser hätte die Heim-Elf ihre Führung sogar noch ausbauen können, doch Laut blieb von rechts kommend an zwei Elmshornern hängen (37.) und Stahnkes Freistoß-Geschoss wurde über die Latte gelenkt (39.). Kurz nach der Pause folgte dann die Antwort der Elmshorner: Anstatt nach vorne zu spielen, versuchte es Stahnke mit einem Querpass zu Shmakov, der aber zu einem Fehlpass wurde; Dennis Ghadimi-Nouran schoss von halbrechts aus zum 1:1 ein (47.). Gerade, als TSV-Co-Trainer Frank Weche auf der Bank sinnierte, ob es „vielleicht besser sei, jetzt nur noch auf einen Punkt zu spielen“, gab es einen Freistoß für die Gäste, den Henri Louis Weigand aus 18 Metern über die Uetersener Abwehrmauer hinweg zum 1:2 verwandelte (76.) ‒ ein perfekt geschossener Freistoß.
In der Schlussphase drängten die Uetersener zwar noch einmal auf den Ausgleich, doch mehrere gute Chancen konnten sie nicht nutzen. Shmakov verpasste es zweimal nach einer Standardsituation, zum 2:2 einzuschießen; dann vertändelte „Joker“ Kevin Koyro eine gute Gelegenheit und auch der ebenfalls eingewechselte Christoph Ketelhohn hatte kein Glück, als sein Kopfball knapp am Ziel vorbei ging. „Wir müssen nun schnell dahin kommen, dass wir uns gegen die aktuelle Situation wehren“, sagte Peter Ehlers: „Unser Problem ist, dass, wie beim Fehlpass vor dem 1:1, immer wieder falsche Entscheidungen getroffen werden ‒ und am Ende haben wir nur hoch Hauruck-Fußball gespielt.“