
Nein, beim VfL Pinneberg gab es keinen Trainerwechsel. Thorben Reibe, Chefcoach der Liga-Mannschaft, weilte lediglich im Urlaub, weshalb am Dienstagabend Patrick Bethke, eigentlich Trainer der VfL-Reserve (Landesliga Hammonia), an der Seitenlinie stand, als das Oberliga-Spiel beim TuS Osdorf wiederholt wurde. Während Spieler wie Norman Baese, Fabian Knottnerus, Steffen Maaß im VfL-Aufgebot fehlten, hatte Bethke „fünf seiner Jungs“, wie er es ausdrückte, dabei. Positiv: Auf dem Kunstrasenplatz am Blomkamp konnte die Partie nach dem Flutlicht- und Nebel-Chaos bei ihrer Erstaustragung, die am 25. November zur Pause abgebrochen worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), nun regulär ausgetragen werden.
Die erste Halbzeit war arm an Höhepunkten. Die Gäste besaßen die erste Torchance, bei der Kevin Koyro aber von halblinks aus am langen Pfosten vorbei zielte. Die Hausherren agierten viel mit langen Diagonalpässen, bei denen die Pinneberger Abwehr und VfL-Keeper Timo Herrmann aber stets auf der Hut waren. Auf der Gegenseite fing TuS-Torwart Claus Hencke einige hohe Bälle sicher ab ‒ so auch eine Freistoßflanke, die der Gäste-Kapitän Jan-Philipp Zimmermann links von der Mittellinie hoch auf den langen Pfosten geschlagen hatte, wo drei seiner Mitspieler lauerten (16.). Kurz darauf ging der Osdorfer Melvin Bonewald dann nach einem Zweikampf mit Christian Dirksen im Mittelkreis schreiend zu Boden, konnte aber ohne Behandlung weiterspielen. Die Partie plätscherte in der Folge vor sich hin: Beide Teams standen sicher in der Abwehr, spannende Strafraumszenen waren Mangelware.
Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit tat sich wieder etwas: Als Zimmermann kurz vor dem eigenen Strafraum Bonewald gefoult hatte, gab es dafür nicht nur die Gelbe Karte, sondern auch einen Freistoß für die Heim-Elf. Diesen zirkelte Torben Krause aus 23 Metern über die auf Geheiß von Herrmann aus nur vier Spielern bestehende Pinneberger Abwehrmauer, aber auch knapp oben links über die Latte (36.). Einen weiteren Freistoß, den Zimmermann links von der Mittellinie in den TuS-Strafraum geschlagen hatte, verlängerte Lennart Dora per Kopf, aber der Ball ging ein gutes Stück über die Latte (40.). Zwei Minuten später setzte VfL-Stürmer Koyro nach einem Rückpass Hencke unter Druck und der Keeper spielte den Ball auch prompt in den rechten Fuß von Koyro, von wo aus er aber ins Seiten-Aus sprang. Dann verzog der Osdorfer Germain Hounsiagama nach einer Rechtsflanke von halblinks aus deutlich (45.).
Im zweiten Durchgang verstärkten die Osdorfer ihre Offensivbemühungen, wofür sie schließlich belohnt wurden. Jeremy Wachter (69.) und Torben Krause (72.) sorgten mit einem Doppelschlag für die Entscheidung zugunsten des diesjährigen Neulings, der sich mit nun 22 Zählern auf den zehnten Tabellenplatz verbesserte. Dagegen verpassten die Pinneberger die Chance, mit einem Sieg den TuS im Klassement zu überholen: Mit nur 16 Punkten verharren sie auf einem Abstiegsplatz und würden nur auf dem rettenden Ufer überwintern, wenn sie am Sonnabend, 17. Dezember den Hamburger Hattrick-Meister TuS Dassendorf schlagen.