
Das Topspiel der Kreisliga 5 zwischen dem Rang-Fünften TuS Osdorf II und dem Spitzenreiter SC Urania war am Ende, nur das Ergebnis betrachtet, sehr einseitig: Mit einem 6:1-Kantersieg bauten die Gäste ihre Tabellenführung aus. Urania-Coach Marco Beck gab auf Nachfrage von SportNord allerdings zu: „Unser Sieg war verdient, ist am Ende aber etwas zu hoch ausgefallen – denn die Osdorfer haben gut gespielt und gezeigt, weshalb sie im Klassement so gut dastehen!“
Obwohl Urania sein letztes Pflichtspiel im November 2010 absolviert hatte, erwischte der Tabellenführer am Mittwochabend einen guten Start. „Bei uns war, obwohl wir eine so lange Pause hatten, kein Sand im Getriebe“, so Beck. Gefragt, ob ihm aufgrund der langen Winterpause vor dem Anpfiff etwas mulmig gewesen wäre, entgegnete Beck: „Mulmig war mir, weil es nach Osdorf ging, aber nicht wegen der langen Pause – denn ich weiß, dass meine Jungs Fußballspielen können. Wir hatten außerdem eine gute Vorbereitung, weil unser Platz gut bespielbar war – wir hatten nur das Pech, dass unsere Nachholspiele leider alle auswärts waren!“ Farhang Khoshgouy sorgte am Blomkamp für einen Traumstart der Gäste, die er schon nach zehn Minuten in Führung brachte.
„Dass wir aus einer Unachtsamkeit so früh das 0:1 kassiert haben, war natürlich ein denkbar schlechter Start“, haderte TuS-Trainer Marcel Runge. Immerhin bestimmten die Hausherren Runges Ansicht nach anschließend die Partie: „Wir haben die Kontrolle übernommen und den Ball gut laufen lassen, aber leider im Abschluss kläglich versagt!“ Und es sollte noch schlimmer kommen für die Osdorfer: „Mit dem Halbzeitpfiff haben wir nach einer Standardsituation das 0:2 kassiert“, ärgerte sich Runge. Erneut war es Khoshgouy, der für Urania vollstreckte (45.). Nach dem Seitenwechsel gelang Serdar Dur, der in der Winterpause vom Hammonia-Landesligisten SV Blankenese an den Blomkamp gekommen war, mit einem direkt verwandelten Eckstoß der Anschlusstreffer (55.).
„Selten aber schön“, kommentierte Beck dieses Tor, nach dem die Osdorfer laut Runge auf den Ausgleich drängten: „Wir waren dem 2:2 näher als der Gegner dem dritten Tor. Als wir aber nach einem Handspiel auf der Torlinie einen klaren Elfmeter nicht bekommen haben, ließen meine Spieler die Köpfe hängen – und dann sind wir abgeschossen worden“, haderte Runge. Khoshgouy erzielte per Foulelfmeter sein drittes Tor des Tages (60.), ehe Stefan Meyer (75.), Timo Schöning (86.) und Giovanni Sparta (90.) das Ergebnis noch in die Höhe schraubten. „Die Niederlage ist um drei Tore zu hoch ausgefallen“, klagte Runge. Immerhin: Die Chance zur Revanche bietet sich der TuS-Reserve schon am Sonntag, 27. März, wenn sie zum Rückspiel bei Urania gastiert ...
Beck lobte derweil Schiedsrichter Konrad Oldhafer: „Obwohl das Spiel sehr brisant waren und am Ende einige Osdorfer Sicherungen am Glühen waren, hat er es geschafft, mit nur sechs Gelben Karten und ohne Platzverweis auszukommen!“ Bei nun vier Punkten Vorsprung auf den ärgsten Verfolger, den TSC Wellingsbüttel, erklärte Beck: „Es ist schön und wichtig, dass wir zum Auftakt einen Sieg errungen haben – aber auf uns wartet jetzt ein Kracher-Programm mit fünf weiteren Duellen gegen die ‚Großen‘!“ Beck betonte abschließend, dass im Kampf um die Meisterschaft und den Direkt-Aufstieg in die Bezirksliga noch alles offen ist: „Noch haben wir gar nichts gewonnen – wir müssen weiterhin regelmäßig und gut punkten, um unseren Spitzenplatz zu verteidigen!“
(JSp)