Darauf, den sofortigen Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen, verzichteten die Verantwortlichen des VfB Lübeck in der vergangenen Saison 2021/2022 wohlweislich. Als Tabellen-Fünfter der Nord-Vorrunde qualifizierten sie sich am Ende nur dank der besseren Tordifferenz gegenüber der punktgleichen SV Drochtersen/Assel für die Meisterrunde, in der sie mit am Ende 13 Punkten Rückstand auf den Meister VfB Oldenburg ebenfalls Fünfter wurden. Dass sich die Oldenburger anschließend in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga gegen den Nord-Ost-Meister BFC Dynamo Berlin behaupteten (2:0, 1:2), spielten den Lübeckern ebenfalls in die Karten.
In der aktuellen Serie, an deren Ende der Nord-Staffel-Meister direkt aufsteigen darf, führen die Grün-Weißen nämlich das Klassement an. Aktuell liegen sie sieben Punkte vor dem Tabellen-Zweiten Hamburger SV II, der zwar noch ein Titel-Rivale, aber kein Aufstiegs-Konkurrent mehr ist: Denn die HSV-Verantwortlichen verzichteten darauf, beim Deutschen Fußball-Bund eine Drittliga-Zulassung zu beantragen. Dagegen reichten die Lübecker ihren Zulassungsantrag beim DFB form- und fristgerecht ein, wie sie auf ihrer Internet-Seite vermeldeten:
„Der VfB Lübeck hat frist- und formgerecht den Zulassungsantrag für die 3. Liga beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gestellt. Die entsprechende Ausschlussfrist des DFB endete am Mittwoch um 17 Uhr. Der DFB hat uns den vollständigen und fristgerechten Eingang der Unterlagen sowohl im wirtschaftlichen als auch im technisch-organisatorischen Bereich bereits bis zum gestrigen Abend bestätigt. In den kommenden Wochen werden die Unterlagen aller Bewerber nun beim DFB geprüft und anschließend Zulassungen erteilt oder Auflagen und Bedingungen gestellt. Für die Erfüllung etwaiger Bedingungen wird den Vereinen vom DFB dann eine weitere Frist gesetzt.
Bei den technisch-organisatorischen Anforderungen, die aufgrund der Investitionen in die Infrastruktur in den vergangenen Jahren weitgehend erfüllt sind, erwartet der VfB keine Probleme. Im wirtschaftlichen Bereich sieht der VfB-Vorstand die Weichen ebenfalls in die richtige Richtung gestellt. Gleichzeitig betont Finanzvorständin Daniela Wedemeyer jedoch: „Wir haben eine aus unserer Sicht realistische Planung aufgestellt. Um dem DFB aber die dafür benötigten Einnahmen, insbesondere im Sponsoring-Bereich, auch nachweisen zu können, wird auch in den kommenden Wochen und Monaten noch harte Arbeit erforderlich sein. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass wir auch diese Hürden nehmen werden.“
Über allen Zulassungsbedingungen steht aber natürlich die sportliche Qualifikation. Verein, Mannschaft und Trainerteam werden in den kommenden knapp drei Monaten alles daransetzen, um die gute Ausgangsposition zu nutzen und sich sportlich als Meister für die 3. Liga zu qualifizieren.“
Der einzige verbliebene Aufstiegs-Rivale der Lübecker ist Hannover 96 II, das als Rang-Dritter bereits 13 Punkte zurückliegt – bei einer mehr auszutragenden Partie, aber keinem direkten Duell mehr – und beim DFB ebenfalls einen Zulassungsantrag stellte.
(Johannes Speckner