Kreisliga 2: „Örneks Rückzug war die beste Lösung“


Wie SportNord bereits berichtete, zog sich Örnek Türkspor, das bereits als sportlicher Absteiger feststand, vom Spielbetrieb der Kreisliga 2 zurück. Da der Sporting Clube II, der bereits den Titelgewinn gefeiert hatte, dadurch sechs Punkte verliert, und dem zweitplatzierten FC Bingöl „nur“ vier Zähler abgezogen werden, ist das Rennen um die Meisterschaft wieder offen (siehe unten stehenden Link).

Nun sprach SportNord mit Erdogan Kubat, dem Ersten Vorsitzenden von Örnek, über den Rückzug ...

SportNord: Wieso haben Sie Ihre Mannschaft zwei Spieltage vor dem Saisonende vom Spielbetrieb abgemeldet?
Erdogan Kubat: „Wissen Sie, wir haben schon seit dem ersten Spieltag große Probleme. Unser Coach Süleyman Sütcü hatte zunächst einen Co-Trainer, doch dann hat der eine den anderen im Stich gelassen. Viele Spieler haben uns ebenfalls im Stich gelassen, so dass wir zum Beginn der Spielzeit neue Spieler holen mussten, und während der Saison noch einmal neue Akteure verpflichten mussten. Zwischenzeitlich schien es auch gut zu laufen – aber nach unserer 1:5-Niederlage gegen Sporting Clube II habe ich Gift und Galle gespuckt und den Spielern ganz klar gesagt: ‚Ihr seit die Trikots, die wir Euch in die Hand geben, nicht wert!’

SportNord: War die 1:5-Pleite gegen Sporting Clube II ausschlaggebend für den Rückzug?
Kubat: „Nein, ausschlaggebend für die Abmeldung war die 2:4-Niederlage, die wir am letzten April-Wochenende gegen den SC Elbgau kassiert haben. Ich selbst war nicht bei diesem Spiel – aber mir wurde Folgendes berichtet: Nach einer Viertelstunde führten wir mit 1:0 und bekamen einen Freistoß im Mittelfeld zugesprochen. Dann konnten sich zwei unserer Spieler nicht einigen, wer diesen Freistoß schießen darf, und haben sich deshalb geprügelt. Beide haben die Rote Karte bekommen, wir haben verloren und hatten danach quasi keine Chance mehr auf den Klassenerhalt.“

SportNord: Sind Sie nach diesem Vorfall zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn mehr macht, diese Saison regulär zu Ende zu spielen?
Kubat: „Fakt ist, dass wir durch die beiden Platzverweise und die daraus resultierenden Sperren nicht mehr elf Spieler zusammenbekommen hätten. Ich hatte schon lange die Lust am Fußball verloren, habe mir seit der 1:5-Pleite gegen Sporting Clube II, die wir Mitte April kassiert hatten, auch kein Spiel mehr angesehen – und die anderen Verantwortlichen haben nun ebenfalls jede Lust verloren. Wir konnten uns einfach nicht mehr aufraffen - der Rückzug war für Örnek die beste Lösung!“

SportNord: Tut es Ihnen leid, dass Sie durch den Rückzug Ihres Teams den Ausgang des Titelrennens mitentscheiden könnten?
Kubat: „Nein! Jede Mannschaft hat es in der eigenen Hand, was sie am Ende erreicht – wir sind ganz sicher nicht Schuld daran, wenn eine Mannschaft nicht Meister wird, oder eine andere den Titel holt. Eigentlich hätte Bingöl gegen uns verlieren müssen, denn wir waren die klar bessere Mannschaft, haben aber unsere Chancen nicht genutzt. Nun hat Bingöl durch unseren Rückzug eben vier Punkte verloren, und Sporting Clube II sechs Zähler - aber meiner Meinung nach hat Sporting es trotzdem noch immer in der eigenen Hand, Meister zu werden!“

SportNord: Wenn das HFV-Sportgericht die Niederlage von Bingöl bei Vatan Gücü in einen 3:0-Sieg für Bingöl umwerten würde, könnte Bingöl aus eigener Kraft Meister werden – hätten Sie dann Mitleid mit Sporting, das den Titelgewinn am vergangenen Sonntag ja schon gefeiert hatte?
Kubat: „Nein, denn das ist ja nicht unsere Schuld! Ich fand ohnehin, dass Blau-Weiß Ellas den besten Fußball in der Kreisliga 2 gespielt hat und eigentlich hätte Meister werden müssen. Anstatt jetzt auf Örnek zu schimpfen, sollte auch einmal bedacht werden, dass wir in dieser Saison wirklich immer alles versucht haben, um eine kampflose Aufgabe zu verhindern: Am zweiten Spieltag etwa sind wir mit einer halben Senioren-Mannschaft zum Gastspiel beim Sporting Clube II angetreten und mussten dann, nach zahlreichen Verletzungen, zur Pause in der Kabine bleiben. Deshalb lasse ich den Vorwurf, dass wir es nicht versucht hätten, uns ordentlich aus der Affäre zu ziehen, nicht gelten!“

SportNord: Ist es nicht aber unsportlich, sich so kurz vor dem Saisonende vom Spi

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