Bezirksliga West: Heidgrabener Kantersieg am Vorhornweg

Hier ist der Luruper Schafi Karimi (links) vor dem Heidgrabener Philippe Schümann am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Wir befinden uns in einer schwierigen Situation.“ Das war die kurze und treffende Analyse von Okan Afsin, der beim SV Lurup eine Woche, nachdem er sich mit seinem für TBS Pinneberg stürmenden Bruder Ilyas Afsin exakt eine Stunde lang duelliert hatte, nur auf der Bank saß. Und hatten die Luruper bei der 6:9-Niederlage gegen TBS zumindest offensiv noch eine aufsteigende Formkurve erkennen lassen, so kassierten sie nun mit einem 0:5 gegen den Heidgrabener SV ihre bisher höchste Saison-Niederlage.

Dabei hätten die SVL-Kicker „nicht schlecht gespielt“, betonte HSV-Co-Trainer Lennard Witt: „Sie haben gerade im Spiel nach vorne immer wieder ihre Gefährlichkeit angedeutet.“ So kamen die Hausherren in der neunten Minute sogar zu zwei vielversprechenden Torschüssen. Waren sie kurz darauf noch im Glück, als der Heidgrabener Sebastian Stapel einen Eckstoß auf die Latte zirkelte (9. Minute), so leitete Stapel kurz darauf die Gäste-Führung ein: Den von ihm kommenden Ball leitete Tobias Brandt so weiter, dass er damit die SVL-Abwehr sezierte und Philippe Schümann freistehend einschießen konnte (0:1/14.).

Auch dieser neuerliche Rückschlag hielt die Hausherren nicht davon ab, im von Zuschauern nur spärlich besetzten Stadion Vorhornweg weiter mit einem guten, auf Ballbesitz ausgelegten Passspiel zu überzeugen. Effizienter blieb aber der „kleine HSV“: Nach einem schnellen Konter über Brandt und Philippe Schümann passte Jason Urban quer zu Jon Schwertfeger, der seine Rückkehr nach zweiwöchiger Pause (Fußverletzung) mit dem 0:2 krönte (26.). Sogar 0:3 hieß es, als den Lurupern in der letzten Reihe ein Fehlpass unterlief; Philippe Schümann schaltete blitzschnell und spielte steil zu Brandt, der einem SVL-Verteidiger enteilte und sicher einschoss (32.).

In der Schlussphase der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten jeweils noch eine gute Chance. Erst spielte Philippe Schümann bei einem Konter seinen Querpass von links zu nah vor das Tor, weshalb er für den in der Mitte mitgelaufenen Schwertfeger unerreichbar blieb (41.). Dann schnupperte die Heim-Elf am 1:3, doch nach einem schönen Angriff wurde der von Diego Wilhelm Ballester Martinez von halblinks aus abgegebene Schuss von Urban noch abgeblockt (45.). Nach der Pause verflachte die Partie dann zunächst. „Wir haben uns aber nie auf der sicheren Seite gefühlt, schließlich war es bei uns zuvor auch gegen den FC Elmshorn nach einem 3:0-Vorsprung am Ende noch einmal eng geworden“, betonte Lennard Witt.

Vielleicht wäre es auch am Vorhornweg noch einmal eng geworden, wenn Jeton Arifi in der 75. Minute das 1:3 gelungen wäre – aber er scheiterte erst freistehend am stark reagierenden HSV-Keeper Shawn Klenz und setzte den Nachschuss am Ziel vorbei. Nachdem Klenz auch eine weitere Luruper Chance stark vereitelt hatte (83.), musste auf der Gegenseite der unsicher wirkende SVL-Torwart Masahiro Niimi in der Schlussphase noch zwei weitere Male hinter sich greifen. Erst flog der Schlussmann an einer weiteren Stapel-Ecke vorbei, woraufhin Jonas Zimmermann aus Nahdistanz „Danke“ sagte (86.). Dann erlief sich Schwertfeger einen langen Pass von Salih Eker und erhöhte zum 0:5-Endstand (90.).

(Johannes Speckner)

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