Bezirksliga West: Dieses Mal reicht der Heidgrabener Vorsprung

Prägende Gesichter der Partie: Während Adrian Vukmirovic (rechts) beide Tore des FC Elmshorn vorbereitete, traf der Heidgrabener Tobias Brandt einmal selbst und bereitete einen weiteren Torerfolg vor.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Fußball wird bekanntermaßen zu einem Großteil auch im Kopf entschieden. Und in den Köpfen der Spieler des Heidgrabener SV begann es vermutlich zu „arbeiten“, als sie acht Tage, nachdem sie im Auftritt beim TuS Osdorf II nach einer 4:1-Führung noch mit 4:5 verloren hatte, gegen den FC Elmshorn nach einem 3:0-Vorsprung zwei Gegentreffer kassierten. Dieses 3:2 rettete der „kleine HSV“ dann aber über die Zeit und Co-Trainer Lennard Witt freute sich über einen „aufgrund der ersten Halbzeit verdienten Sieg“.

FCE-Coach Feyyaz Kilic fand derweil klare Worte für Auftritt seiner Elf „im ersten Durchgang: „Das war von einigen Spielern schlicht und ergreifend Arbeitsverweigerung.“ So kam der Gegner laut Kilic „im Schongang zu einer klaren Führung“, denn die Heidgrabener „mussten nicht einmal laufen, um an uns vorbeizukommen, da wir sie auch beim Vorbeigehen nicht gestört haben“. Das 1:0 bereiteten die Gäste zudem mit einem Fehlpass mustergültig vor für Philippe Schümann, der „Danke“ sagte und in die lange Ecke einschob (16. Minute).

Das 2:0 ging ebenfalls auf das Konto von Philippe Schümann, der nun nach starker Vorarbeit von Tobias Brandt noch FCE-Keeper Sven Schulz – vertrat den verletzten Alan Kado – umkurvte und einschob (32.). Sogar 3:0 hieß es, als Brandt selbst einen Querpass von Tim Robin Brinke, der sich zuvor einen steil gespielten Ball erlaufen und im Elmshorner Strafraum behauptet hatte, einschieben musste (41.). „Wir hätten zur Pause auch schon mit 5:0 oder 6:0 führen können“, urteilte Lennard Witt angesichts mehrerer vergebener Chancen.

Vor den Augen von Jörg Repenning, dem Trainer des Staffel-Rivalen SC Egenbüttel, verpassten es die Hausherren auf dem Rasenplatz an der Uetersener Straße auch nach dem Seitenwechsel, den Sack zuzumachen. Nach einem schnellen Spielzug über die rechte Seite und einer Flanke von Christoph Ketelhohn, die Schulz nach vorne abwehrte, jagte Brinke den Ball aber über das verwaiste Gehäuse (60.). „Wenn wir da das 4:0 machen, ist das vermutlich die Entscheidung – aber danach kam nicht mehr viel von uns“, gab Lennard Witt selbstkritisch zu.

Stattdessen intensivierten die FCE-Kicker, für die es in der Pause „klare Ansagen“ von Kilic gegeben hatte, ihre Bemühungen. Einen Schuss von Orcun Aladag, der noch abgefälscht wurde, hielt HSV-Torwart Shawn Klenz im Nachfassen (55.). Dann bliesen die Krückaustädter zur Aufholjagd: Einen Einwurf des eingewechselten Ibrahim Malkoc passte Adrian Vukmirovic zu Dennis Altergott, der aus einer schwierigen Schussposition sehenswert traf (77.). Mit diesem 3:1 war es sicher, dass die Heidgrabener auch im siebten Pflichtspiel dieser Saison und saisonübergreifend im neunten hintereinander nicht ohne Gegentreffer bleiben.

Mit einer Kopie dieses Torerfolgs – Malkocs nächsten Einwurf leitete Vukmirovic zu Fisnik Kelmendi weiter, der zum 3:2 verkürzte (85.) – kamen die Elmshorner zum Anschluss. „Danach hätten wir mindestens noch ein Unentschieden erreichen, vielleicht sogar gewinnen müssen“, urteilte Kilic. Doch Ömer Aygün und der eingewechselte Andreas Nitsch hatten kein Zielwasser getrunken, weshalb die FCE-Kicker auch ihren dritten Auswärts-Auftritt diese Serie verloren.

(Johannes Speckner)

 Redaktion
Redaktion Artikel