Bezirksliga West: Hansa stolpert im Elbestadion


Da am Sonntag sowohl der Spitzenreiter Niendorfer TSV II als auch der Rang-Dritte FC Union Tornesch zur Untätigkeit verurteilt waren, weil ihre Auswärtsspiele ausfielen, hätte der Tabellen-Zweite SC Hansa 11 zum großen Gewinner werden und mit einem Sieg beim FC Roland Wedel den Platz an der Sonne in der Bezirksliga West erobern können. Für den neuen Hansa-Coach Ingo Desombre kam es vor dem Anpfiff im Elbestadion zum Wiedersehen mit zahlreichen ehemaligen Weggefährten aus seiner Zeit beim Wedeler TSV. „Es war schön, Heiko Barthel, Jockel Möller und Thorsten Zessin wiederzusehen“, so Desombre, der auch zu den Roland-Verantwortlichen stets ein gutes Verhältnis pflegte: „Das sind alles faire Sportsleute, mit denen es auch nach den Spielen immer einen vernünftigen Austausch gegeben hat!“

So groß die Wiedersehensfreuden für Desombre waren, so sehr musste er sich nach dem Abpfiff über eine 0:1-Niederlage ärgern: „Ich fand, wir waren die bessere Mannschaft ‒ aber wir haben drei, vier wirklich gute Torchancen vergeben“, klagte Desombre. Roland-Torwart Marcel Börnecke parierte wiederholt stark, aber Desombre stellte auch klar: „Wir waren zu blind im Abschluss und haben wiederholt zu überhastet agiert!“ Roland-Coach Dirk Kahl freute sich dagegen sehr über den ersten Sieg seit Mitte November 2015, nachdem der letztjährige Neuling aus den vorherigen vier Partien nur zwei Punkte geholt hatte: „Ich glaube, wir haben über 75 Minuten guten Fußball gezeigt, ehe Hansa in der Schlussviertelstunde extrem viel Druck ausgeübt hat ‒ unter dem Strich war es ein verdienter Sieg!“ Das Tor des Tages gelang in der 48. Minute Michel Wittich, dessen Schuss noch abgefälscht wurde und deshalb im Netz zappelte. „Dabei hatten wir natürlich das nötige Quäntchen Glück“, räumte Dirk Kahl ein und freute sich besonders für seinen Torschützen: „Er hatte in der letzten Zeit viel Verletzungspech, ist nun aber in die Start-Elf gerutscht und hat uns zum Sieg geschossen.“

Dieser Sieg geriet am Ende zwar in Gefahr (Dirk Kahl: „Wenn die Partie noch etwas länger gegangen wäre, hätte Hansa vielleicht noch ein Unentschieden erreicht ...“), wurde aber von den Roland-Spielern auch mit großer Disziplin und Kompaktheit gesichert. Da Börnecke „in der Schlussphase den Sieg festhielt“, wie Dirk Kahl es formulierte, sprach der Trainer seinem Torwart „ein Sonderlob“ aus, stellte aber auch klar: „Wir haben im Team als Kollektiv überzeugt!“ Den Wedelern kam, daraus machte Dirk Kahl keinen Hehl, der mehr als schlechte Rasen im Elbestadion zugute: „Ich bin froh, dass wir überhaupt auf Rasen spielen konnten, denn Hansa hat viele technisch beschlagene Spieler in seinen Reihen ...“ Aufgrund der widrigen Platzverhältnisse war auch Desombre keinesfalls unzufrieden: „Unsere Spieler haben Moral gezeigt und gekämpft!“

 Redaktion
Redaktion Artikel