Bezirksliga West: Erster Heimsieg für Lurup

Nicht nur in dieser Szene war der Luruper Almir Dzeladini (vorne) vor dem Pinneberger Nils Kamsteeg am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Zweites Spiel, zweiter Sieg – für Florian Gossow, der Mitte September nach eigener Aussage „aushilfsweise“ das Traineramt beim kriselnden West-Bezirksligisten SV Lurup übernommen hatte, läuft es weiter wunschgemäß. Im „Traditions-Duell“ gegen den VfL Pinneberg, mit dem sich die Luruper bis 2004 noch in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, die damals Deutschlands vierthöchste Spielklasse war, gemessen hatten, gab es am Freitagabend einen 2:0-Erfolg.

„Glückwunsch zum Sieg! Wir haben wieder zu Null gespielt, das ist schön und wertvoll – wir müssen es aber am Ende abgeklärter ausspielen. Aber in Erinnerung daran, dass es vor zwei, drei Wochen noch ganz andere Ergebnisse gab, können wir sehr zufrieden sein, heute so einen verdienten Sieg eingefahren zu haben. Nun ist es wichtig, dass ihr weiter schön zum Training kommt“, erklärte Gossow nach dem Abpfiff im Kreis der SVL-Kicker. Zur Erinnerung: Zum Debüt von Gossow hatte es sechs Tage zuvor mit 1:0 beim SSV Rantzau II den allerersten Saisonsieg für die Luruper gegeben.

Im Stadion Vorhornweg hatten die Luruper gegen eine Pinneberger Mannschaft, die nach zuvor vier Niederlagen in Folge wie gelähmt wirkte, von Beginn an klare Vorteile. VfL-Keeper Bastian Buß zeigte „mehrere starke Paraden“, wie ihm der Pinneberger Co-Trainer Marvin Kiesewetter, der es als – zurzeit verletzter – Torwart wissen muss, bescheinigte: „Nachdem wir ihm im vorherigen Spiel (3:5 gegen den FC Elmshorn) eine Pause gegönnt hatten, hat er gut trainiert und auch in Lurup die Reaktion gezeigt, die wir sehen wollten.“

Einmal musste Buß aber im ersten Durchgang hinter sich greifen: Nikodem Skotarczak verwandelte einen Foulelfmeter flach links zum 1:0 (32. Minute). Nach der Pause arbeiteten die Hausherren beharrlich daran, ihren Vorsprung auszubauen: Einen Schuss von Celal-Özkan Atac lenkte Buß stark über die Latte (50.); dann wurde Skotarczak noch beim Abschluss gestört, weshalb sein Versuch zu hoch geriet (53.). In der 70. Minute war es schließlich soweit: Ahmad Alamour versenkte einen von rechts kommenden Pass flach zum 2:0 in das lange Eck.

In der Folge waren die Luruper dem dritten Tor näher als die Gäste dem Anschlusstreffer. Alamour schnupperte am Doppelpack, doch sein von halbrechts aus abgegebener Schuss wurde noch zur Ecke geblockt (73.). Dann vernaschte Bercan Ucarkus mit Jesse Plüschau den einen VfL-Innenverteidiger, blieb direkt danach jedoch am anderen, Berat Alija, hängen. Auf der anderen Seite wurde ein Schuss des Pinnebergers Sten Quardfasel noch abgefälscht und sichere Beute von SVL-Keeper Masahiro Niimi. Kurz darauf zielte „Joker“ Nils Rollwagen, eigentlich Torjäger der VfL-Reserve in der A-Kreisklasse 1, knapp vorbei.

Dann bewies Niimi insofern Mut, als dass er, obwohl von Schiedsrichter Mark Niklas Späth (vom SV Börnsen) bereits mit „Gelb“ wegen Zeitspiels verwarnt, vor der Ausführung eines Abstoßes erst noch etwas trank. Gossow ärgerte sich in der Schlussphase über „leichtfertige Ballverluste“ und forderte seine Schützlinge zu „mehr Ruhe am Ball“ sowie zu „mehr Kontakten“ auf. Und nachdem Gossow sich gefühlt zehnmal erkundigt hatte, wie lange noch zu spielen sei, hatte Späth endlich ein Einsehen mit den Lurupern und pfiff die Partie ab.

(Johannes Speckner)

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