Trainer Martin Schwabe und zahlreiche Spieler des FC Union Tornesch II weilten am Freitagabend unter den Zuschauern, als ihr „lokaler Nachbar“ Heidgrabener SV II ihren tabellarischen Nachbarn – sprich ihren ärgsten Verfolger – Holsatia im Elmshorner MTV mit 4:2 schlug. Ein Duell mit offenem Visier hätte laut Holsatias Trainer Thorben Pingel „am Ende auch 5:5 ausgehen können“: Hatte er in der ersten Halbzeit „ein klares Übergewicht und zahlreiche gute Torchancen“ für seine Elf gesehen, so musste er zugeben, dass im zweiten Durchgang „der Gegner mindestens genauso viele aussichtsreiche Möglichkeiten“ besaß.
Der spielentscheidende Unterschied war, dass die Reserve des „kleinen HSV“ ihre vielen guten Gelegenheiten immerhin zu vier Treffern nutzte. Diese größere Effizienz der Hausherren zeigte sich schon in der Anfangsphase: Denn Tim Rockel nutzte, nachdem die von Beginn an offensivfreudigen Gäste zunächst ohne Zielwasser geblieben waren, gleich den ersten nennenswerten Vorstoß seines Teams zum 1:0 (3. Minute). Nach einer halben Stunde kamen die Elmshorner zum verdienten Ausgleich, als Fabian Kühl einen schönen Spielzug mit dem 1:1 krönte. Dies war zugleich der Pausenstand.
HSV-Coach Frank Rockel stellte in der Pause um – Chris Stief betrat für Tom Scheelk das Feld – und drehte dabei offenbar an den richtigen Stellschrauben, denn sein Team legte mit einem Doppelschlag durch Nick Weinert (48.) und Marcio Prien (54.) prompt eine 3:1-Führung vor. „Diese beiden schnellen Gegentreffer nach dem Wiederbeginn haben meine Mannschaft zusätzlich verunsichert“, stellte Pingel fest. Als „Joker“ Stief gar auf 4:1 erhöhte (68.), kam dies einer Vorentscheidung gleich. Der ebenfalls eingewechselte Holsate Daniel Grams konnte nach einer Hereingabe nur noch zum 4:2-Endstand verkürzen (89.).
Für die Elmshorner war es übrigens der erste Wettkampf-Auftritt nach dem durch die schwere Verletzung eines ihrer Spielers hervorgerufenen Abbruch der Partie beim SV Hörnerkirchen am 6. November. „Natürlich war uns die Spielpause anzumerken – aber das soll weder eine Ausrede für die zu wacklige Abwehr noch für die schlechte Chancenverwertung sein“, stellte Pingel klar. Viel wichtiger als der Spielausgang war für die Krückaustädter ohnehin, dass sich der besagte Spieler „auf dem Weg der Besserung befindet“ und am Freitagabend sogar unter den Zuschauern weilte, wie Pingel berichten konnte.
(Johannes Speckner)