
Das Zuschauer-Interesse war größer als sonst bei Heimspielen des SV Eidelstedt, als die Ersten Herren des Vereins am Freitagabend ihr erstes Heimspiel auf der umgebauten Sportanlage am Furtweg, wo zwei Kunstrasenplätze parallel zur Bahnlinie gebaut wurden, absolvierten. Der Gast entpuppte sich allerdings als „Partykiller“: Der Harburger TB feierte einen 5:1-Kantersieg in Eidelstedt und kehrte damit eine Woche nach seiner 2:5-Heimpleite gegen TuRa Harksheide in die Erfolgsspur zurück.
Obwohl die Harburger auf der Autobahn 7 im Stau standen und sich nur kurz warmmachen konnten, erwischten sie den besseren Beginn. Nach fünf ausgeglichenen Minuten schalteten die Gäste immer wieder schnell um und spielten couragiert nach vorne ‒ vielleicht auch, weil sie von der heimischen Jahnhöhe Kunstrasen gewohnt sind, während dieser Belag für die SVE-Spieler doch mehr oder weniger neu ist. In der zwölften Minute ging der Turnerbund auch in Führung: Niklas Schulz behauptete sich vorne links gut gegen den Eidelstedter Ferdi Koc, behielt die Übersicht und spielte einen Querpass zu Hendrik Golke, der am langen Pfosten im Fallen zum 1:0 einschoss. Nur zwei Minuten später schnupperte Golke am Doppelpack, als er bereits rechts an SVE-Keeper Patrick Meins vorbeigezogen war, sich den Ball dann aber einen Tick zu weit vorgelegt hatte, weshalb er nicht mehr zum Abschluss kam. „Golke zum Dritten“ hieß es, als der HTB-Stürmer eine Rechtsflanke aus Nahdistanz über die Latte jagte (17. Minute).
Die Treffsicherheit, die Golke in den beiden beschriebenen Szenen fehlte, besaß in der Folge Schulz: Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von nur zwölf Minuten (30., 32., 41.) legte er eine 4:0-Pausenführung für die Harburger vor. Den Hausherren muss zugutegehalten werden, dass sie nie aufgaben, sondern es auch im zweiten Durchgang immer weiter versuchten. HTB-Torwart Kevin-David Zlotowski bot bei seiner Premiere aber eine starke Leistung und ließ sich erst in der Nachspielzeit überwinden. Der Treffer von Ferhat Yildirim bedeutete den 1:5-Endstand (91.), nachdem der eingewechselte David Mrozek Glischinski, ein junges Harburger „Eigengewächs“, kurz zuvor mit dem 0:5 sein erstes Landesliga-Tor erzielt hatte (88.). Der Neuling aus Harburg ist nun bis zum Sonntag, 29. Oktober Tabellen-Fünfter. Dagegen muss SVE-Coach Jogi Meyer nach dem misslungenen Debüt am Furtweg im Klassement sorgsam nach unten schauen: Der Vorsprung seiner Elf auf den Drittletzten VfL Pinneberg II, der noch zwei Partien mehr zu absolvieren hat, beträgt aktuell neun Punkte.