
Normalerweise ist Heiko Kühl aus dem Management des SV Rugenbergen ein Stammgast bei den Heimspielen in der Oberliga Hamburg. Am Sonnabend war Kühl aber nicht im Sportzentrum Bönningstedt, sondern weilte mit seiner Frau zu einer Familienfeier in Nordrhein-Westfalen ‒ und verpasste somit einen 3:2-Sieg gegen den Niendorfer TSV. Mit seinem ersten Heim-Erfolg seit dem 24. Oktober 2015 (damals 5:2 gegen den FC Türkiye) untermauerte das Team von SVR-Trainer Ralf Palapies seinen hervorragenden fünften Platz, während die Niendorfer nach nur zwei Zählern aus den letzten fünf Spielen auf den 13. Rang abrutschten.
Dabei hätte die Partie des 22. Spieltages der höchsten Hamburger Spielklasse für die Gäste besser gar nicht beginnen können: Als die zweite Spielminute lief, erreichte Jan Rückold einen Steilpass, den Tim Philipp Krüger aus dem linken Halbfeld gespielt hatte, soeben noch vor dem heraus eilenden SVR-Keeper Jannis Waldmann und bugsierte ihn zum 1:0 ins Netz. Danach kam es zum Zusammenprall zwischen den beiden Akteuren, den glücklicherweise aber sowohl der Torwart als auch der Torschütze unbeschadet überstanden. Die Hausherren ließen sich von dem frühen Rückstand jedoch nicht beirren, sondern kamen nach einer Viertelstunde zum Ausgleich: Einen Querpass, den Hendrik Rühmann von rechts scharf vor das Tor spielte, vollendete Patrick Hoppe aus Nahdistanz zum 1:1. Nun wollten die Bönningstedter mehr: Einen Freistoß und auch den Nachschuss von Dennis von Bastian blockte die NTSV-Mauer noch ab, doch kurz vor der Pause ging die Heim-Elf in Führung: Einen Hoppe-Pass von der linken Seite nahm Pascal Haase zentral vor dem Strafraum an, zog dann parallel zur Strafraumgrenze nach links und schoss den Ball schließlich ansatzlos oben rechts in den Winkel ‒ ein Traumtor zum 2:1 (39.). Gäste-Torwart Marcel Kindler hatte Glück, dass er, als er neben seinem Strafraum einen Ball gegen Heiko Ansorge resolut ins Seiten-Aus grätschte, das Leder vor dem Spieler traf; Ansorge missfiel diese Aktion verständlicherweise.
Im zweiten Durchgang gelang den Niendorfern erneut ein schneller Treffer: Nach einem Eckstoß nahm Moritz Niemann den halbhoch herein geschlagenen Ball artistisch direkt und versenkte ihn zum 2:2 ins lange Eck (52.). Die Heim-Elf intensivierte fortan ihre Angriffsbemühungen und wurde dafür spät belohnt: Einen langen Waldmann-Abschlag verlängerte ein Gäste-Akteur per Kopf nach hinten. So konnte SVR-Kapitän Jan Melich den Ball rechts von der Grundlinie aus scharf in die Mitte spielen, wo erneut Haase heraneilte und ihn zum 3:2-Endstand ins Netz drückte (85.). Der Niendorfer Joshua Fuchs musste schon nach 25 Minuten ausgewechselt und vom Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden.