
Befreit aufspielen konnten am Sonntagnachmittag der TuS Holstein Quickborn und der Moorreger SV. Denn schon bevor leicht verspätet um 15.10 Uhr auf dem Kunstrasenplatz neben dem Holsten-Stadion der Anpfiff ertönte, hatten beide Teams den Klassenerhalt geschafft. „Über den nun sicheren Ligaerhalt freue ich mich sehr“, atmete MSV-Coach Arne Frank durch und fügte hinzu: „Nach so einer Saison, wie wir sie gerade erleben ‒ mit unglücklichen Niederlagen, Sperren und vielen Verletzten ‒, steigt man eigentlich ab ...“ Die Moorreger standen aber auch in der zweiten Saison nach ihrem im Sommer 2014 erfolgten Aufstieg an keinem einzigen Spieltag auf einem Abstiegsplatz und dürfen sich nun auf die dritte Kreisliga-Spielzeit in Folge freuen.
Zunächst sah es so aus, als ob das Team vom Himmelsbarg nach dem Jubel über den Klassenerhalt auch noch einen Sieg in Quickborn feiern könnte. Die Moorreger hatten nämlich in der ersten Anfangsphase klare Vorteile. Christoph Prüßing (1. Minute) und Marvin Hoffmann, der von links aus knapp am langen Pfosten vorbei zielte (3.), vergaben zunächst zwei gute Chancen. Doch als Holstein-Keeper Pierre Sichting nach einem Moorreger Eckstoß von der rechten Seite „Torwart“ rief, dann aber am Ball vorbei sprang, köpfte Philipp Kaiser am langen Pfosten zum 0:1 ein (5.). Nachdem Philip Zink noch knapp über den linken Winkel gezielt hatte (8.), legten die Gäste nach einer schönen Kombination das 0:2 nach, als Alexander Bleck eine Ablage von Prüßing über die Linie zirkelte (11.). Während Zink, Prüßing und Marvin Hoffmann weitere gute MSV-Chancen vergaben, konnte TuS-Kapitän Zill Torge Sellmer nach einem Quickborner Einwurf zum 1:2 verkürzen (18.). In der Pause beschlich Frank schon ein ungutes Gefühl: „Wir hätten mit 5:1 führen müssen, haben aber viele Chancen vergeben ‒ und dann verliert man oftmals ...“
Tatsächlich drehten die Hausherren die Partie nach dem Seitenwechsel schnell zu ihren Gunsten: Christoph Osterkamp (49.) und Gordon Ehrens (54.) nutzten zwei Moorreger Abwehrfehler zum 3:2. „Leider wurde unser Offensivspiel in der Folge immer planloser“, gab Frank zu. Während die Gäste bei zwei Lattentreffern und einem wegen Abseits aberkannten Tor der Verzweiflung nahe waren, erhöhten die effizienten Eulenstädter nach einem Missverständnis in den MSV-Reihen mit ihrem laut Frank „erst vierten Torschuss“ zum 4:2-Endstand (Andreas Nitsch/90.). „Dieses Spiel war ein Spiegelbild der Saison“, so Frank, der urteilte: „Wir haben eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben und verdient verloren!“ Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter des TuS Holstein, zog folgendes Fazit: „Nach dem schnellen 0:2-Rückstand hat wohl keiner mehr damit gerechnet, dass wir das Spiel noch drehen könnten. Obwohl wir schon vorher wussten, dass der Klassenerhalt für uns sicher war, hat die Mannschaft Charakter gezeigt und selbst dafür gesorgt, dass der Klassenerhalt sicher ist. Danke Jungs, danke Trainerteam und danke Inge, für euren Einsatz und eure Leidenschaft, ohne diese Einstellung hätten wir es nicht geschafft. Diese Mannschaft hat noch letztes Jahr in der Kreisklasse den neunten Platz belegt, dafür Hut ab von mir und von dem Verein. Ab jetzt können wir uns auf das nächste Jahr konzentrieren.“