Schleswig-Holstein-Liga: Zwei späte Tore


In einem Duell zweier Schleswig-Holstein-Ligisten, die bisher jeweils hinter den (eigenen) Erwartungen zurückblieben, traf der SV Todesfelde auf den SV Eichede. In der ersten Halbzeit waren die Gäste dabei deutlich überlegen: Immer dann, wenn sie schnell und über die Flügel nach vorne spielten, bekam die Todesfelder Defensive große Probleme. „Teilweise glich unsere Abwehr einem Hühnerhaufen“, fand Holger Böhm, Erster Vorsitzender des SVT, deutliche Worte.

Schon in der siebten Minute gab es eine Doppelchance für die Gäste: Zunächst scheiterte Nico Fischer per Fuß, direkt danach Andre Kossowski per Kopf. Weiterhin spielten nur die Stormarner: Erneut Kossowski (16.) sowie Jan-Henrik Schmidt per Kopf (35.) zielten aber jeweils vorbei. In der 38. Minute sahen die 270 Zuschauer (eine gute Kulisse) dann tatsächlich die erste Chance der Hausherren. Als die Todesfelder erstmals vor das gegnerische Gehäuse gekommen waren, wurde ein Versuch des aufgerückten Timo Klotz aber von der aufmerksamen SVT-Abwehr abgeblockt. Dann bat Schiedsrichter Jörn Göttsch (vom TSV Dannau) beide Teams zum Pausen-Tee und Böhm sinnierte in der Halbzeit: „Aufgrund der Torchancen ist dieses 0:0 sehr glücklich für uns – wir könnten auch schon mit 0:4 zurückliegen!“ Nach dem Seitenwechsel zeigte das Team von SVT-Trainer Thomas Möller zwar eine verbesserte Einstellung, doch die Elf von SVE-Coach Danilo Blank war weiterhin überlegen. In der 57. Minute bot sich erneut Schmidt eine hundertprozentige Chance, doch er köpfte aus Nahdistanz am Pfosten vorbei. Auch dank einer jetzt besseren Raumaufteilung waren die Segeberger nun aber eher dazu in der Lage, das Geschehen ausgeglichener zu gestalten. Nach einem Konter lief Dennis Studt alleine auf das Gäste-Gehäuse zu. Vergeblich reklamierten die Todesfelder in dieser Szene einen Foulelfmeter, nachdem Studt im SVE-Strafraum nach harten Duellen zu Boden gegangen war und der Schuss, den er im Fallen noch abgefeuert hatte, über die Latte strich.

„Für mich war das ein Strafstoß, den man geben kann“, urteilte Böhm. Anschließend lieferten sich beide Teams ein verteiltes Duell. Die Gäste, bei denen Michael Weiß (stand im Sommer auch auf der Wunschliste der Todesfelder, nahm dann aber das wohl lukrativere SVE-Angebot an) eingewechselt wurde, machten Druck, ohne dabei richtig gefährlich zu sein. Dann wechselte Möller den lange verletzten Sebastian Bossert ein – und der „Joker“ stach prompt: Alexander Frank setzte sich nach einem Konter auf der rechten Seite schön durch und flankte in die Mitte, wo Bossert den Ball annahm und im zweiten Versuch aus 13 Metern im SVE-Tor unterbrachte. Da nur noch sechs Minuten zu spielen waren, wollten die Todesfelder ihren Vorsprung nun irgendwie über die Zeit retten und ließen sich zu sehr hinten herein drängen. Dies führte dazu, dass sie sich in der Nachspielzeit ein Foul, 25 Meter zentral vor dem eigenen Tor, leisteten. Den fälligen Freistoß zimmerte Dennis Wagner, der beste Spieler auf dem Platz, oben rechts in den Winkel. Da es das Torwart-Eck war, kann man sich darüber streiten, ob SVT-Keeper Benjamin Heskamp diesen Ball hätte abwehren können oder gar müssen. Allerdings hatte Heskamp sein Team zuvor mit mehreren starken Paraden überhaupt im Spiel gehalten. „Natürlich war der späte Ausgleich ärgerlich, aber aufgrund des vorherigen Spielverlaufs hatten wir höchstens einen Punkt verdient“, gab Böhm ehrlich zu.

(JSp)

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