
Große Verwirrung herrschte am Sonntag vor dem Derby der Kreisliga 7 zwischen dem TV Haseldorf und dem Heidgrabener SV, als das Schiedsrichter-Gespann um 14.10 Uhr (eigentlich sollte der Anpfiff im Schlosspark-Stadion schon um 14 Uhr erfolgen) noch immer nicht auf dem Platz erschienen war. Zunächst hieß es, dem Unparteiischen Heinz Pingel (vom Hamburger SV) wären die Torlinien nicht stark genug gekreidet und die Haseldorfer kämen nicht an die Kreidemaschine heran. Dann stellte sich aber als wahres Problem heraus, dass die Schiedsrichter nur zu zweit gekommen waren und somit ein Assistent fehlte. Thomas Heil (SV Lieth), Referee des vorherigen Derbys der TVH-Reserve gegen Heidgraben II (5:2 in der Kreisklasse 4), erbarmte sich dann und stellte sich als zweiter Assistent (neben Peter Möller/Weiß-Blau 63 Groß-Borstel) an die Linie.
Als das Nachbarschaftsduell zum Rückrunden-Auftakt dann mit 13-minütiger Verspätung endlich begonnen hatte, waren die Gäste gleich hellwach: Philippe Schümann hatte nach einem langen Pass freie Bahn, zog rechts an TVH-Torwart Joschua Heinsohn vorbei und schob zum 0:1 ein. Die Haseldorfer waren um eine passende Antwort bemüht, doch die HSV-Abwehr stand gut und ließ kaum etwas zu. Eine Freistoßflanke von TVH-Kapitän Timo Badermann segelte zudem ins Toraus (6.). Auf der Gegenseite zirkelte Schümann einen Freistoß von der linken Seitenlinie gefährlich aufs Tor; Heinsohn lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte (11.). Auch Schümanns Flachschuss nach einer Rechtsflanke parierte Heinsohn sicher (16.). Dennis Malysz, der rechts frei durch war, verpasste das 0:2 noch, als er am kurzen Pfosten vorbei zielte (32.). Acht Minuten später erhöhte Schümann nach Malysz-Vorarbeit aber auf 0:2, als die Gäste den Ball schnell erobert und nach vorne getragen hatten. Kurz vor der Pause hatte Haseldorf Pech, als Daniel Pump per Kopf den Pfosten traf. „Ich habe die Spieler dann erst einmal alleine in die Kabine geschickt – sie sollten sich selbst Gedanken machen, bevor eine deutliche Ansprache von mir folgte“, so TVH-Trainer Jörg Dalecki, der seinem Team in der Pause zudem berichtete, dass der Spitzenreiter Rissener SV bei Blau-Weiß 96 Schenefeld II mit 2:3 verloren habe (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Hausherren deutlich, während HSV-Coach Ove Hinrichsen zugab: „Nachdem die erste Halbzeit unsere beste in dieser Saison war, haben wir im zweiten Durchgang von Minute zu Minute immer mehr die Kontrolle verloren und es nicht mehr geschafft, uns aus der Abwehr zu befreien!“ So gab es nur noch wenige Gäste-Konter über Schümann, den Joris Justin Lüchau nun komplett abmeldete. Und quasi „nebenbei“ erzielte Lüchau dann das 1:2 – als Heidgraben in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, setzte er ihn flach links ins lange Eck (60.). Auch das 2:2 erzielte der 18-Jährige Lüchau, als er nach einer Badermann-Ecke am zweiten Pfosten einköpfte (70.). Nachdem Robin Bhakdeeyut alleine auf HSV-Keeper Sven Seifert zulaufend noch gescheitert war (71.), drehte Badermann die Partie endgültig, als er nach Pumps Flanke zum 3:2 einköpfte (73.). Anschließend zogen sich die Haseldorfer weit zurück und ließen keine Torchance der Gäste mehr zu. Nach dem Abpfiff sanken die HSV-Spieler enttäuscht zu Boden und Hinrichsen haderte: „Es ist völlig unverständlich, dass wir den Gegner zurück ins Spiel kommen ließen und in 13 Minuten drei Gegentore kassiert haben!“ Dalecki jubelte dagegen: „In der zweiten Hälfte waren wir stark und Lüchau war der beste Mann auf dem Platz!“ Als Rang-Zweiter liegt Haseldorf nun nur noch einen Punkt hinter Rissen; der diesjährige Neuling Heidgraben bleibt Tabellen-13.
(JSp)