
Am Sonntag wurde in der Kreisklasse 2 die Partie des 16. Spieltages zwischen dem Tabellen-Neunten TSG Bergedorf II (20 Punkte) und dem Rang-Siebten Horner TV (23 Zähler) beim Stand von 3:0 für die TSG-Reserve nach 65 Minuten von Schiedsrichter Marvin Blöh (vom VfL Lohbrügge) abgebrochen. Zuvor hatte es zum Rückrunden-Auftakt im Billtal-Stadion drei Platzverweise gegen die Gäste gegeben und HTV-Coach Gökhan Yilmaz bat um einen Abbruch.
SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...
... Jörg Schulz, Trainer der TSG-Reserve, berichtete:
„Es hört sich dramatischer an, als es gewesen ist. Es gab drei Platzverweise, nämlich einmal glatt ‚Rot‘, dann eine Gelb-Rote Karte und dann noch einmal ‚Rot‘ wegen Beleidigung, gegen die Horner. Es stand schon 3:0 für uns und dann bat der Horner Trainer um einen Abbruch. Für uns war das natürlich ärgerlich, denn wir hätten gegen nur noch acht Horner Spieler sicherlich einen noch deutlicheren Sieg herausgeschossen. In der gegnerischen Mannschaft standen vier, fünf Chaoten, die anderen Spieler haben sich human verhalten. Gegen uns gab es allerdings, außer den ‚üblichen‘ Sprüchen, von denen wir uns nicht provozieren ließen, keine Attacken. In der Kabine hat sich die Horner Mannschaft dann wohl nach dem Abbruch auch ausgesprochen und hat das Sportgelände friedlich verlassen.
Die Wut der Horner richtete sich in erster Linie gegen den Schiedsrichter, was ich nicht verstehen konnte, weil er wirklich alles richtig entschieden hat. Zum Glück war ein neutraler Beobachter vor Ort, der die Geschehnisse sicher richtig einschätzen und seine Schlüsse daraus ziehen wird. Es bleibt natürlich ein fader Beigeschmack, weil die Horner erst kürzlich in einen Spielabbruch involviert waren (Anmerkung der Redaktion: Am 23. Oktober wurde das Derby bei der HT 16 II abgebrochen; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Und ich wage die Prognose, dass das gegen uns auch ganz sicher nicht der letzte Spielabbruch gewesen sein wird. Wir hatten schon im Hinspiel mit den gleichen Spielern Stress – damals rettete wohl nur der 1:0-Sieg für die Horner die Situation ...“
... Norbert Kuhne, Fußball-Obmann des Horner TV, sagte:
„Ich war selbst nicht beim Spiel in Bergedorf dabei. Wie mir aber berichtet wurde, gab es wohl drei Rote Karten gegen unsere Mannschaft, und dann hat unser Trainer um einen Abbruch gebeten und versucht, die Situation zu beruhigen. Ich treffe mich am Dienstagabend mit den Verantwortlichen und dann müssen wir schauen, wie es weiter geht. Ich werde jetzt nicht vorschnell Konsequenzen aus dem erneuten Spielabbruch ziehen und diese erstrecht nicht öffentlich ankündigen, bevor sie intern besprochen wurden. Fakt ist aber: Nicht nur die Außendarstellung des Vereins nimmt Schaden, sondern es ist auch eine finanzielle Frage. Für den ersten Abbruch mussten wir bereits 250 Euro Strafe zahlen ... Ich hoffe aber, dass es jetzt für die Roten Karten nur eine Einzelsperre gibt und wir nicht als ‚Wiederholungstäter‘ doppelt hart bestraft werden – denn man muss ja differenzieren: Bei dem Abbruch der Partie in Bergedorf war es nicht der Schiedsrichter, der das Spiel wegen Verfehlungen unserer Mannschaft abgebrochen hat, sondern unser eigener Trainer hat um den Abbruch gebeten!“
Gökhan Yilmaz, Trainer des Horner TV, war am Montag sowie am Dienstagvormittag für eine Stellungnahme leider nicht erreichbar.
(JSp)