Kreisklasse 1: TBS-Reserve siegt spät und umstritten


Nun hat sich der kuriose Umstand, dass die beiden Landesligen in diesem Jahr mit einer unterschiedlichen und dadurch auch ungeraden Staffelgröße spielen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), auch negativ auf die Kreisklasse ausgewirkt. Weil die Erste Mannschaft von TBS Pinneberg am vergangenen Wochenende in der Landesliga Hammonia spielfrei hatte, liefen mit Erturul Kayali (20) und Hami Simsek (21) zwei Spieler, die zuvor für die Liga-Mannschaft kickten, für die TBS-Reserve auf, als sie am Sonntag beim TSV Heist mit 3:2 gewann.

„Das hatten wir schon so befürchtet“, sagte TSV-Trainer Ingo Jopp, der aber auch klarstellte: „Daran hat es nicht gelegen, dass wir mit 2:3 verloren haben!“ Stattdessen führte Jopp zwei andere Gründe für die Heimniederlage an: „Natürlich hat es einerseits an eigenen Fehlern gelegen ‒ andererseits aber leider auch an einigen haarsträubenden Schiedsrichter-Entscheidungen, die uns am Ende das Genick gebrochen haben!“ Die spielentscheidende Szene ereignete sich laut Jopp in der 65. Minute, als die „Heistmer Jungs“ mit 2:1 führten und Jan-Luca Bruckmann, als er auf das TBS-Tor zulief und den letzten Feldspieler der Pinneberger ausgespielt hatte, von diesem hart umgesenst wurde. „Dass es dafür keine Rote Karte gab, war absolut unverständlich“, schimpfte Jopp und vermutete: „Wenn Bruckmann in dieser Szene das 3:1 gemacht hätte, hätte die Partie ebenso einen anderen Verlauf genommen wie wenn wir die letzten 25 Minuten in Überzahl gewesen wären.“ Es ging aber bei personeller Gleichzahl und „nur“ einer 2:1-Führung für die Heistmer weiter ‒ und der knappe Vorsprung war in der 84. Minute dahin, als die TSV-Abwehr bei einem langen Ball der Gäste nicht auf der Hut war und Vahdet Calmac zum 2:2 ausglich. „Das hätte uns nicht passieren dürfen“, tadelte Jopp, ehe es in der Nachspielzeit sogar noch besser für die Gäste kam: Nach einem Pass rechneten alle, auch die Pinneberger, fest mit einem Abseitspfiff von Schiedsrichter Michael Nernheim (vom FC Union Tornesch), der aber weiterspielen ließ ‒ und so konnte erneut Vahdet Calmac zum 2:3-Endstand einschießen. „Mehr Abseits geht gar nicht“, so Jopp, der es als bedauerlich empfand, dass Nernheim nach dem Spiel „überhaupt nicht mit sich reden ließ, obwohl wir uns schon eine Ewigkeit kennen“.

in der ersten Halbzeit hatte Jopp von seinen Heistmern „eine ordentliche Leistung“ gesehen. In einer ausgeglichenen Partie gab es Halbchancen auf beiden Seiten. Marcel Mähl verpasste freistehend mit einem zu frühen und harmlosen Schuss gegen TBS-Torwart Mert Kurt das mögliche 1:0 noch (19.), das kurz vor der Pause aber fiel: Nach einem Steilpass von Rafael Vazquez lief Bruckmann an zwei TBS-Spielern vorbei und schoss ins kurze Eck ein (38.). Kurz nach dem Seitenwechsel egalisierte Vahdet Calmac nach einem langen Diagonalpass aus Nahdistanz zum 1:1 (48.). Die Hausherren schlugen aber postwendend zurück. Direkt nach dem Anstoß passte wiederum Vazquez in den Lauf von Bruckmann, der aus zehn Metern zum 2:1 einschoss. „Danach hatten wir den Gegner eigentlich gut im Griff, ehe uns das besagte Foul an Bruckmann aus dem Tritt gebracht hat“, so Jopp, der haderte: „Das war eine ganz, ganz bittere Niederlage ‒ einen Punkt hätten wir mindestens mitnehmen müssen!“

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