Kreisliga 2: Hanseat-Team erhebt Rassismus-Vorwürfe

Trainer Ercan Kurt (vorne) und die Verantwortlichen des DSC Hanseat erhoben Rassismus-Vorwürfe gegen den Lemsahler SV.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Rassismus-Vorwürfe dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen, aber auch nicht ungeprüft für wahrheitsgemäß erklärt werden. Hier ein richtiges und ausgewogenes Urteil zu fällen, ist nun die Aufgabe des Sportgerichts des Hamburger Fußball-Verbandes, nachdem sich Spieler wie Verantwortliche des DSC Hanseat am Freitagabend weigerten, ihre Partie des zwölften Spieltages der Kreisliga 2 beim Lemsahler SV fortzusetzen, nachdem ein LSV-Kicker einen Dulsberger Akteur rassistisch beleidigt haben soll.

Ob die Begegnung als 3:0-Sieg für die Lemsahler, die zum Zeitpunkt des Abbruchs kurz vor Ultimo mit 3:2 führten, gewertet wird, weil das Hanseat-Team den Platz verließ, oder die Rassismus-Vorwürfe nachgewiesen werden können und zu anderen Konsequenzen führen, dürfte vor allem davon abhängen, was Schiedsrichter Hasan Biyikli (VfL Hammonia) in seinen Bericht schreibt.

Hier der Wortlaut der Stellungnahme auf der facebook-Seite des DSC Hanseat:

„Vorzeitiges Ende nach rassistischer Beleidigung in Lemsahl: DSC Hanseat-Team lehnt Spielfortsetzung ab

Ein verstörendes Ende fand ein bis dahin schon hochdramatisches Spiel in der Kreisliga 2 zwischen dem Lemsahler SV und dem DSC Hanseat am gestrigen Freitagabend. Der wechselhafte Spielverlauf (eine 2:0-Führung für die Heimmannschaft, der 2:2-Ausgleich durch die Hanseaten, das 3:2 für Lemsahl) trat kurz vor Schluss völlig in den Hintergrund. Während die Dulsberger in der Schlussphase auf den Ausgleich drängten, gab es etwa in der Mitte der Lemsahler Hälfte einen Freistoß für den DSC. Doch zur Ausführung dieses Freistoßes kam es nicht mehr, weil ein Spieler der Heimmannschaft einen Dulsberger Angreifer rassistisch beleidigte. Zwar konnte Schiedsrichter Hasan Biyikli nach einiger Zeit die hochkochenden Emotionen etwas beruhigen und verhängte nach Rücksprache mit seinem Assistenten gegen den Lemsahler Spieler die rote Karte. Die Mannschaft des DSC Hanseat lehnte dessen ungeachtet ab, das Spiel unter diesen Voraussetzungen fortzusetzen und beendete das Spiel in Solidarität zu ihrem verunglimpften Mitspieler vorzeitig.

Die Sportgerichtsbarkeit des Hamburger Fußball-Verbandes ist jetzt gefordert, aus diesem Vorfall die erforderlichen Schlussfolgerungen abzuleiten und tatsächlich Konsequenzen für die Verursacher zu verhängen.

Der DSC Hanseat spielte mit: Peemöller – Iskender (Roufin), Wolf (Özcelik), Lenard Barkow, Ljiljak – Topal, Leroy Barkow – Zekeriya Kurt, Taylor – Hami Kurt (Ertugrul), Demir.“

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