
Wie SportNord bereits berichtete, übernahm Jörg Schwarzer das Traineramt beim Schleswig-Holstein-Ligisten TuS Hartenholm. Mit einem 2:1-Sieg beim FC Dornbreite Lübeck feierte Schwarzer, der zuvor bis zum Juni 2012 im Hamburger Amateur-Bereich TuRa Harksheide betreute, am Sonnabend ein optimales Debüt bei den Segebergern. Nun nahm sich der 47-Jährige, der mit Frank Sommerfeld seinen Co-Trainer mit nach Hartenholm brachte, Zeit für ein Interview ...
SportNord: Glückwunsch zum perfekten Einstand! War der Sieg aus Ihrer Sicht verdient?
Jörg Schwarzer: „Ich habe schon vor dem Spiel gesagt: Egal, wie die Partie ausgeht, hat es nicht viel mit Frank Sommerfeld und mir zu tun. Die Mannschaft hat die drei Punkte geholt. Wir haben in der ersten Halbzeit versucht, eng zu stehen und die Räume gut zuzumachen. Dornbreite hatte einige Chancen, aber wir hatten ebenfalls zwei sehr gute Möglichkeiten. Im zweiten Durchgang haben wir uns besser orientiert, nach dem Rückstand unser Herz in die Hand genommen und trotz Unterzahl noch gewonnen. Und aufgrund der zweiten Hälfte, in der Dornbreite sich sehr weit zurückgezogen hat, war unser Sieg verdient!“
SportNord: Wie ist Ihr Kontakt mit Hartenholm zustande gekommen?
Schwarzer: „Vor anderthalb Wochen habe ich einen Anruf bekommen und dann haben wir die Gespräche aufgenommen. Für Sommerfeld und mich war es entscheidend, dass wir wieder unter ähnlichen Bedingungen, wie wir sie zuletzt bei TuRa Harksheide hatten, arbeiten können. Wir wollten eine Mannschaft, die vom Teamgeist lebt. Und dass das in Hartenholm so ist, haben wir in den letzten Jahren, als der Verein aus der B-Kreisklasse bis in die höchste Liga von Schleswig-Holstein aufgestiegen ist, auch aus der Ferne mit verfolgen können!“
SportNord: Und der hohe Aufwand in Hartenholm schreckt Sie nicht ab?
Schwarzer: „Das ist tatsächlich ein Punkt, bei dem wir überlegt haben. Wir werden wohl in anderthalb Jahren bei Hartenholm mehr Kilometer fahren als in sieben Jahren mit Harksheide ... Aber wir haben uns dafür entschieden, weil der Teamgeist stimmt, und sind von der Mannschaft sowie im Verein ganz hervorragend aufgenommen worden!“
SportNord: Haben Sie es nach 16 Monaten ohne Trainertätigkeit nicht mehr ohne Fußball ausgehalten?
Schwarzer: „Es war schön, mehr Zeit für die Familie zu haben und sich anderen Dingen widmen zu können. Sommerfeld und ich hatten zuletzt auch einige Anfragen von Hamburger Vereinen, aber da hat es nicht gepasst. Wir wollten wieder in eine Gemeinschaft kommen, wie wir sie in Harksheide erlebt haben – die Spielklasse war da höchstens zweitrangig.“
SportNord: Sind Sie zuversichtlich, Hartenholm in der Schleswig-Holstein-Liga halten zu können?
Schwarzer: „Es gibt in der Schleswig-Holstein-Liga viele Vereine, bei denen ordentlich Geld fließt. Unser Team spielt dagegen ohne großen finanziellen Aufwand und lebt von der mannschaftlichen Geschlossenheit. Natürlich fehlt es uns auch an einigen Strukturen. Für uns kann es deshalb nur darum gehen, die Klasse zu halten. Der Sieg in Lübeck war wichtig, weil wir nun gegen den Preetzer TSV spielen, wo man nicht unbedingt Punkte einplanen kann ... Wir wollen bis zur Winterpause in Sichtweite der Nichtabstiegsplätze bleiben und dann haben wir auch die Möglichkeit, als neues Trainerteam ein paar neue Dinge einzuüben!“
Interview: Johannes Speckner