
Den vierten Sieg im vierten Heimspiel konnte der TSV Sasel II durch das 3:2 gegen den SC Sperber einfahren und führt die Tabelle hinter dem der Konkurrenz enteilenden Spitzenreiter, dem Eimsbütteler TV (gewann am Sonnabend fast zeitgleich 3:0 beim HSV Barmbek-Uhlenhorst II und damit sein auch achtes von acht Spielen) als Zweiter mit nun stolzen 19 Punkten an.
Die Gäste aus Alsterdorf blieben bei ihren 12 bisherigen Punkten, dies aber noch mit einem auszutragenden Nachholspiel vor der Brust.
Die Zuschauer am Saseler Parkweg sahen in den ersten 45 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Gäste. Tore wollten bis zur Pause nicht fallen. Sperber hatte nach 10 Minuten die erste Gelegenheit durch Patrick Zabel, der von einem Fehler der Hausherren im eigenen Sechzehener profitierte, den Ball dann aber links am Saseler Tor vorbeisetzte. Bei den Hausherren war es Patrick Winter, der nach 21 Minuten aus aussichtsreicher Position rechts neben den von Christoph Möhring gehüteten Kasten abschloss. Schon ein wenig mehr nach Tor roch es nach einer guten halben Stunde, als Marco Heydorn von Malte Burmester angespielt wurde, dann aber an Sasels Torwart Florian Bramsiepe scheiterte und auch den Abpraller rechts am Gehäuse vorbeischoss (31.). Gute Defensivarbeit auf beiden Seiten verhinderte weitere zwingende Aktionen.
Nach der Pause setzte Sasels Christopher Doß ein erstes Ausrufezeichen, als er rechts im Strafraum zum Schuss kam, dieser aber am kurzen Pfosten vorbeistrich (47.). Auf der anderen Seite verhinderte Torwart Bramsiepe nach einem Freistoß von Benjamin Baarz den möglichen Einschlag (49.).
Nach 57 Minuten war dann aber die Torflaute beendet. Sasels Patrick Winter war seinen Gegenspielern auf der rechten Seite enteilt, flankte und der Ball landete irgendwie bei Fabian Bings, der links am Strafraumrand abzog und zur 1:0 Führung der Gastgeber ins untere rechte Toreck traf. Kaum beeindruckt durch den etwas überraschenden Gegentreffer antwortete der SC Sperber nur zwei Minuten später mit einem satten Schuss von Malte Burmester aus 14 Metern, der rechts an den Torpfosten klatschte. Eine schlecht getimte Rückgabe auf Torwart Möhring nach 71 Minuten brachte diesen in arge Nöte, der Ball sprang zu Armin Gohari, der aus fünf Metern nur noch zum 2:0 ins leere Tor einschieben musste. Nur 120 Sekunden später gelang dann Stefan Ruhm mit beherztem Schuss aus 15 Metern unter die Latte der 1:2 Anschlusstreffer für die Raubvögel. Danach ergaben sich über Konter zwei Riesenchancen für die Hausherren, den Sack zuzumachen. Doch da spielte Sperbers Torwart Möhring nicht mit, der sowohl gegen Max Hoppe als auch gegen Kevin Cyglicki mit Klasse-Paraden sein Team im Spiel hielt, das wenig später ein weiteres Mal Pech hatte, als Joker Marcel Willert aus 15 Metern an die Latte schoss (83.).
Die Gäste mobilisierten die letzten Kräfte und belohnten sich in der 90. Minute doch noch mit dem durchaus verdienten 2:2 Ausgleich durch einen von Benjamin Baarz über die Mauer gezirkelten 20-Meter-Freistoß ins obere linke Eck. Die Freude darüber dauerte aber nur zwei Minuten an, denn einmal landete der Ball noch im Strafraum der Raubvögel, wo Linksverteidiger Jannik Sebald bei seinem Abwehrversuch aus neun Metern gegen den drängenden Armin Gohari nicht ins Toraus sondern unhaltbar für Keeper Möhring in die eigenen Maschen traf (90.+2). Kurz darauf war Schluss.
Aus Sicht des SC Sperber war die Niederlage ein echter Nackenschlag, der in der Art des Zustandekommens kaum deftiger hätte ausfallen können und die Phrase „Fußball kann auch grausam sein“ zu neuem Leben erweckte.
hvp