Schleswig-Holstein-Liga: Schumacher macht SVS froh


Aller guten Dinge sind drei: Nach zuvor zwei Niederlagen konnte das Schlusslicht SV Schackendorf im dritten Schleswig-Holstein-Liga-Spiel unter der Regie seines neuen Trainers Dietmar Hirsch einen 1:0-Sieg im Keller-Krimi gegen den Drittletzten Husumer SV feiern. Insgesamt war es erst der dritte Saisonsieg für den Neuling – den bis dato einzigen Heimsieg durfte Stadionsprecher Armin Seifert am 9. Oktober 2011 (4:1 gegen den SV Henstedt-Ulzburg) verkünden.

Gegen Husum begannen die Schackendorfer in der Abwehr gut formiert, zudem spielten sie zur Überraschung vieler auch konstruktiv nach vorne. Nach einem Eckstoß scheiterte Alexander Braun am gut reagierenden HSV-Torwart Kevin Ralfs, dann vergab Philipp Möller zwei hundertprozentige Torchancen. Maik Groß tat es ihm gleich und konnte ebenfalls zwei gute Gelegenheiten nicht verwerten. Zur Pause stand es 0:0 und Hirsch befand auf dem Weg in die Kabine: „Wir sind wohl im Torabschluss ein bisschen zu nervös – und es ist immer gefährlich, wenn man aus so vielen Chancen kein Tor macht ...“ In der Halbzeit sprach Hirsch seinen Schützlingen dann aber Mut zu: „Ich habe in der Pause gesagt, dass wir genauso weiterspielen müssen und dann auch dafür belohnt werden“, erklärte der Coach nach dem Abpfiff. Die SVS-Spieler taten, wie ihnen ihr Trainer geheißen: Zwar agierten sie in der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel zunächst etwas abwartender, konnten dann aber den „Tor-Bann“ brechen: Nach einem Freistoß, den Groß fast von der Eckfahne aus mit viel Effekt vor das Husumer Tor geschlagen hatte, konnte „Joker“ Florian Schumacher am langen Pfosten zum 1:0 einköpfen (61.). Nun erst schien es so, als hätten die Husumer endlich den Ernst der Lage begriffen: Die Nordfriesen packten fortan die Brechstange aus und operierten mit hohen und langen Bällen. Genau davor hatte Hirsch sein Team aber vor dem Anpfiff gewarnt: „Die Husumer haben viele große und kopfballstarke Spieler – da mussten wir auf der Hut sein!“

Von den hohen Bällen landeten allerdings die meisten bei SVS-Keeper Christopher Newe, der neben seiner Körpergröße auch von seiner hervorragenden Sprungkraft profitierte: Die meisten Bälle fing er sogar, andere boxte er resolut aus der Gefahrenzone. Aber auch die Schackendorfer Feldspieler verteidigten nun mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln: „Da kann ich meiner ganzen Mannschaft nur ein großes Kompliment machen“, war Ex-Profi Hirsch begeistert. Und so rannten die Gäste im Travestadion letztlich vergeblich an: Als Schiedsrichter Dennis Lübker (vom TuS Collegia Jübek) die Partie abpfiff, stand noch immer ein 1:0 auf der Anzeigetafel. „Es gibt also doch noch einen Fußballgott“, freute sich Seifert, während Hirsch analysierte: „Unter dem Strich haben wir hoch verdient gewonnen und ich als Trainer spreche von einer grandiosen Leistung, auch wenn ich weiß, dass es für die Zuschauer sicherlich schöner gewesen wäre, wenn wir fünf oder sechs Tore geschossen hätten!“ Die Schackendorfer liegen zwar nun „nur“ noch vier Punkte hinter Husum, haben aber noch immer elf Zähler Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Nach den Chancen auf den Klassenerhalt befragt, entgegnete Hirsch ehrlich: „Ein Sieg gegen Husum war die letzte Minimalchance, die wir noch hatten. Aber wir schauen jetzt nicht großartig auf die Tabelle, sondern wollen die zwölf Spiele, die wir in dieser Saison noch haben, einfach genießen – und dann gucken wir am Ende, was für uns noch herausgekommen ist!“

(JSp)

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