Lotto-Pokal: Schwarze Serie des TuS Holstein endet

Ein Freistoß des Quickborners Mats Luca Ziri (Mitte), der hier in einen Befreiungsschlag des Halstenbekers Labinot Ahmeti springt, rettete den TuS Holstein ins Elfmeterschießen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Neuland betrat Uwe Langeloh, 86 Jahre alt und seit 75 Jahren Mitglied des TuS Holstein Quickborn, für den er zunächst als Spieler und danach in vielen anderen Funktionen tätig war, am Freitagabend: „Diesen Platz kenne ich noch nicht“, sagte Langeloh über die Sportanlage der Kickers Halstenbek an der Birkenallee. Nicht neu, aber lange nicht mehr bekannt war für Langeloh das Erlebnis, dass „seine“ Quickborner, die im Juni nachträglich noch den Aufstieg in die Bezirksliga erreicht hatten, im Pokalwettbewerb des Hamburger Fußball-Verbandes die zweite Runde erreichten: Nachdem die Eulenstädter zuvor elfmal (!) in Folge ihre Erstrunden-Aufgabe verloren hatten (siehe unten stehende Auflistung), gewannen sie nun mit 4:1 nach Elfmeterschießen in Halstenbek.

Das Kickers-Team (Kreisklasse 1) stand tief und den zuvor in zahlreichen Test-Auftritten ebenso spielstarken wie erfolgreichen Quickbornern fiel dagegen nicht allzu viel ein. Trotzdem wäre die frühe Führung möglich gewesen, als der Favorit nach einem Eckstoß der Heim-Elf konterte, aber Mats Luca Ziri aus 18 Metern knapp links vorbei schoss (4. Minute). Stattdessen ging der Außenseiter in Front: Fabian Klein schob nach einem Steilpass ein. Die Quickborner protestierten vehement auf Abseits, aber Schiedsrichter Claas Andre Schönenberg (TuS Hemdingen-Bilsen) erkannte den Treffer an, weil sich der in der verbotenen Zone stehende Halstenbeker Lewin Strauß zwar gen Ball bewegt, diesen aber nicht berührt hatte (17.).

Dieses 1:0 hatte bis zur Pause Bestand, nachdem Strauß knapp verzogen (28.) und der agile Ziri mit einem Freistoß in Kickers-Keeper Chris Weise seinen Meister gefunden hatte (32.). Auch im zweiten Durchgang lief bei den Quickbornern aus dem Spiel heraus nicht viel zusammen. Weil Holstein-Kapitän Hendrik Stättner auch nach einem Eckstoß an Weise scheiterte (50.), drohte das zwölfte Erstrunden-Aus in Folge. Schließlich war es ein Geniestreich des 21-Jährigen Ziri, der einen 18-Meter-Freistoß direkt zum 1:1 verwandelte (81.) und den Favoriten damit in das Elfmeterschießen, das in den HFV-Pokalwettbewerben weiterhin direkt auf einen ausgeglichenen Spielstand bei Ablauf der regulären Spielzeit folgt.

In jenem Entscheidungsschießen wurde TuS-Torwart Nick Hoffmann dann zum „Mann des Tages“, als er gegen den ersten (Steffen Schmidt) und den zweiten Halstenbeker (Fatlum Sulejmani) parierte. Weil für die beginnenden Quickborner mit Tom Hoffmann (links), Nick Brandes (rechts) und Stättner (links) die ersten drei Akteure, die zum ominösen Punkt schritten, allesamt trafen, stand Strauß als dritter Halstenbeker schon unter Druck: Er musste verwandeln, um das Ende des Elfmeterschießens und seines Teams im Lotto-Pokal abzuwenden. Doch Strauß zielte links vorbei –und so gewann der TuS Holstein erstmals seit dem 10. August 2010, als er in der dritten Runde mit 3:2 beim FC Union Tornesch triumphiert hatte, wieder eine Pokal-Aufgabe.

 

Die Erstrunden-Niederlagen des TuS Holstein Quickborn in den vergangenen Elf Jahren:

2021 7:8 nach Elfmeterschießen (2:2) bei Nordlichter im Norderstedter SV.
2020 1:3 gegen TBS Pinneberg.
2019 0:10 gegen TuS Osdorf.
2018 3:4 beim Rissener SV.
2017 0:9 gegen Wedeler TSV.
2016 1:5 bei der SV Lieth.
2015 2:4 gegen Blau-Weiß Ellas.
2014 1:4 bei Holsatia im Elmshorner MTV.
2013 0:4 bei der FTSV Komet Blankenese.
2012 0:6 beim SC Pinneberg.
2011 0:9 gegen SV Rugenbergen.

(Johannes Speckner)

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