Bezirksliga 6: HFC Falke verliert auch beim TuS Osdorf II

Nicht nur in dieser Szene war der Osdorfer Kodjo Gabriel-Winner Amorin (rechts) vor Philipp Machatzki vom HFC Falke am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Nachdem der TuS Osdorf von 2006 bis 2008 aus der Kreisklasse in die Bezirksliga durchmarschiert war, verpasste er dort dreimal knapp den Sprung in die Landesliga (als Dritter, Vierter und Vizemeister), ehe in der vierten Bezirksliga-Saison der Titel geholt wurde. Der HFC Falke schaffte nach seiner Gründung von 2015 bis 2017 ebenfalls den Durchmarsch aus der Kreisklasse in die Bezirksliga. Dort verbringen die „Falken“ nun aber nach zwei dritten Plätzen (2018 und 2019) sowie einem fünften Rang zum Abbruch der Spielzeit 2019/2020 auch aufgrund der Corona-Beschränkungen, die im Herbst 2021 zum schnellen Ende der Serie 2020/2021 führte, nun schon ihre vierte Spielzeit. Am Sonnabend gastierten sie bei der Osdorfer Reserve – und verloren nach einem exzellenten Saisonstart (vier Liga-Siege) mit einem 3:4 auch ihren dritten Auftritt im Oktober.

Der Kunstrasenplatz am Blomkamp wurde von zahlreichen HFC-Anhängern gesäumt – aber auch die Hausherren wurden lautstark unterstützt, weil wohl auch einige Fußball-Interessierte, die sonst vornehmlich die Osdorfer Oberliga-Mannschaft anfeuern, den Weg zum Sportplatz gefunden hatten. Die Gäste hatten von Beginn an mehr vom Spiel und auch eine gute Chance, in Führung zu gehen: HFC-Fußball-Obmann Nils Kuntze-Braack hatte den Torschrei schon auf den Lippen, doch Hendrik Ebbecke scheiterte freistehend (21. Minute). Kurz darauf wollte HFC-Kapitän Benjamin Baarz eigentlich von der Sechzehnmeterlinie aus abziehen, doch ein Versuch geriet zur Vorlage für Dominik Siewert, der im TuS-Strafraum zu Boden ging – aber die Pfeife von Schiedsrichter Schams Golzari (SC Egenbüttel) blieb stumm.

Nach 25 Zeigerumdrehungen gingen dann etwas überraschend die Hausherren in Front: Christopher Grünewald enteilte im Zentrum Baarz und bediente Marc Giesecke, der gegen den per Grätsche heranfliegenden Kaan Bilgin von halblinks aus flach in das kurze Eck traf. Den Ausgleich im direkten Gegenzug verpasste Elija Facundo Sinemus, der nach einer von Siewert gut ablegten Rechtsflanke aus 13 Metern hauchdünn am langen Pfosten vorbeizielte – TuS-Torwart Tjorven Förste konnte dem Ball nur hinterherschauen. Dass auch die Osdorfer nicht jede Chance des Tages nutzten, zeigte sich nach einer halben Stunde: Giesecke attackierte Bilgin vor den Trainerbänken am Rande der Fairness, woraufhin Mitspieler Grünewald den Ball eroberte, rechts von der Mittellinie aus nach vorne marschierte und in die Mitte flankt, wo der inzwischen 40-Jährige Antonio Ude per Kopf vergab.

Nun wogte die sehenswerte Partie hin und her: Timo Riemer hätte für die „Falken“ ausgleichen müssen, scheiterte aber nach einem Freistoß von Sinemus aus fünf Metern an Förste, der sich ihm entgegengeworfen hatte (32.). Im direkten Gegenzug hieß es dann 2:0 statt 1:1, als Giesecke mit einem Steilpass Volkan Eren fand: Die Osdorfer Liga-Leihgabe zog rechts im Gäste-Strafraum an Philipp Machatzki vorbei und fand in der Mitte Nando Ehlert, der zunächst mit dem Rücken zum Tor stand. Da aber die Falke-Akteure Marcel Peters – vom Januar 2017 bis zum Juni 2018 noch am Blomkamp beheimatet –, Baarz und Bennett Schlechtweg einen „Sicherheitsabstand“ wahrten, hatte Ehlert genug Zeit, sich zu drehen und aus Nahdistanz an HFC-Keeper Marco Wendt vorbei zum 2:0 einzuschießen (33.)

Noch während des Torjubels gab TuS-Trainer Bennet Krause taktische Anweisungen, die offenbar fruchteten. Denn kurz nachdem Baarz im Osdorfer Strafraum zu Boden gegangen und verletzt behandelt worden war, trugen die Hausherren schon ihren nächsten, blitzartigen Angriff vor: Jeremy Roßbach wurde rechts steilgeschickt und setzte den Ball so perfekt über den herausstürzenden Wendt in den rechten Winkel, dass es sein Namensvetter Jeremy Wachter bei der Osdorfer Liga-Mannschaft kaum besser hätte machen können. Der zurückeilende Gäste-Akteur Philipp Hinze konnte nicht mehr retten. So galt für die erste Halbzeit das Motto: Der HFC Falke machte überwiegend das Spiel, der TuS Osdorf II die Tore – denn in die Kabine ging es mit dem Spielstand von 3:0.

Nach dem Seitenwechsel kam es sogar noch besser für die Osdorfer, die durch Till Börner das 4:0 nachlegten (54.). Immerhin zeigten die „Falken“ anschließend Moral: Sie ließen sich keinesfalls hängen, sondern kamen durch einen Doppelpack des eingewechselten Niclas Schlafke (65./73.) sowie Riemer (89.) noch einmal auf 3:4 heran. Zum ersten Zähler im Oktober reichte es aber nicht mehr. Wenn die Elf von HFC-Coach Dirk Hellmann am Sonnabend, 30. Oktober den Spitzenreiter SV Lurup – zuletzt am Freitagabend 2:1-Sieger im Topspiel gegen den FC Teutonia 05 II – empfängt, muss sie also unbedingt gewinnen, um ihren derzeitigen Fünf-Punkte-Rückstand auf den ersten Platz zu verkürzen.

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