
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Knapp mit 2:1 führte der FC Teutonia 05 II am Sonnabend gegen den TSV Neuland, als Schiedsrichter Bartu Öncan (Holsatia im Elmshorner MTV) die Partie des neunten Spieltages der Bezirksliga 2 in der 39. Minute abbrach. Uwe Moormann, der im Februar nach dem Abschied von Hesham Hassan bei der Teutonia-Reserve vom Co- zum Cheftrainer befördert worden war, schilderte auf Nachfrage von SportNord detailliert die Geschehnisse:
„In der 35. Minute spielten die Neuländer einen langen Pass über unsere Abwehr. Unser Verteidiger erreichte den Ball nicht mehr, wohl aber ein Neuländer Stürmer, der ihn über unseren Torwart hinweglupfte, ehe es zum Zusammenprall kam. Unser Keeper hat sich dabei nicht verletzt, aber der Neuländer hat leider eine Platzwunde erlitten. Darüber war er sehr aufgebracht und hat vehement einen Elfmeter eingefordert, der ihm aber vom Schiedsrichter verwehrt wurde.
Während der Neuländer Betreuer und auch unser Betreuer alles dafür getan haben, dass die Blutung gestoppt wird, und die Wunde gepflegt haben, hat sich der Spieler immer weiter aufgeregt. Nachdem er schon früh die Gelbe Karte bekommen hatte, ist der Schiedsrichter lange geduldig geblieben. Weil es während der langen Behandlungspause aber nicht besser wurde, sondern der Spieler sich noch einmal in einem sehr barschen Ton beim Referee beschwert hat, hat er schließlich die Gelb-Rote Karte bekommen.
Dann kam es leider zur totalen Eskalation. Der Spieler hat zunächst mit einem frontalen Tritt mit den Stollen voran den Haupt-Schiedsrichter an dessen Oberschenkel getroffen. Dann hat er mit einem Sidekick den daneben stehenden ersten Schiedsrichter-Assistenten getreten. Er hat beide Schiedsrichter mit einer gewissen Wucht getroffen. Ich bin als Spieler und jetzt als Trainer schon lange im Fußball unterwegs, aber so etwas habe ich noch nie gesehen – und ich hoffe, dass ich es auch nie wieder miterleben muss.
Unsere Spieler und auch einige Zuschauer haben schnell reagiert und sich schützend vor die Schiedsrichter gestellt. Es waren sehr schnell so viele Menschen um die Schiedsrichter herum, dass der besagte Spieler ihnen nichts mehr antun konnte und das Gespann sicher in seine Kabine gehen konnte. Der besagte Spieler, für den auch ein Krankenwagen gerufen worden war, damit die Platzwunde richtig versorgt werden kann, wurde ebenfalls in seine Kabine gebracht. Ich bin selbst seit einem Jahr Schiedsrichter und verurteile die Attacken auf das Schärfste!
Mir gegenüber haben auch mehrere Neuländer Spieler ihr Entsetzen darüber zum Ausdruck gebracht, dass so etwas passiert ist. Wie ich von ihnen und von einigen Trainerkollegen aus der Bezirksliga 2 erfuhr, war dieser Spieler gerade erst nach einer zweijährigen Sperre wieder spielberechtigt. Ich hoffe, dass das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes ihn nun dauerhaft aus dem Verkehr ziehen wird. Denn solche Aktionen haben auf einem Fußballplatz und insgesamt in unserer Gesellschaft nichts zu suchen.“
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(Johannes Speckner)