Bezirksliga 1: FCE trotzt langer Unterzahl

Ayham Kado (rechts), der mit einem Sololauf den 2:0-Endstand für den FC Elmshorn herstellte, im Duell mit dem Schenefelder David Wilke.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie. Ausgerechnet die Verantwortlichen des FC Elmshorn, für die am 10. September im Lotto-Pokal-Zweitrunden-Duell gegen den VfL Pinneberg (Landesliga 1) für eine Fortsetzung nach der Regenunterbrechung noch ein Neuauftragen der teilweise weggeschwommenen Spielfeldrandmarkierungen unabdingbar war, verzichteten für ihre Bezirksliga-Partie gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld am Freitagabend darauf, Fahnenstangen in Höhe der Mittellinie aufzustellen. Auf sie kann allerdings verzichtet werden, denn im Regelwerk heißt es: „An jeder Ecke des Spielfelds muss sich eine Fahnenstange befinden. Es kann zusätzlich eine Fahnenstange an der Mittellinie auf jeder Seite des Spielfelds aufgestellt werden.“

 

Zum Sportlichen: In einem munteren Beginn zielte zunächst der Elmshorner Tyron Gyamenah von halbrechts aus ein gutes Stück zu hoch, ehe auf der Gegenseite der Schenefelder Lamin Jadama einen Flachschuss abgab, bei dem FCE-Keeper Damian Suszczewicz aber blitzartig abtauchte und parierte. „Da hat er uns vor einem Rückstand bewahrt“, gestand Daniel Witt, der als Sportlicher Leiter der Elmshorner nach langer Verletzungspause auch wieder im Spielerkader stand, aber noch nicht eingewechselt wurde: „Bald bin ich aber wieder soweit“, kündigte der 33-Jährige an.

 

Dann sorgte Emmanuel Kwakye, der sich zuletzt interne Kritik anhören musste, weil er berufsbedingt einigen Trainingseinheiten ferngeblieben war, für die Führung: Er enteilte links Sebastian Peemöller, ließ mit einer Körpertäuschung Maik Wegner aussteigen und spielte dann von der Grundlinie aus so scharf nach innen, dass weder 96-Keepr Fynn Ritter noch Henry Wankel klären konnten. Auch Kwakyes Mitspieler Dennis Altergott verpasste den Ball, den dafür aber Gyamenah gegen David Kunze humorlos versenkte (13. Minute). „Danach haben wir es leider versäumt, zeitig das zweite Tor nachzulegen“, haderte Witt mit Verweis auf einige vergebene Chancen.

 

Kurz vor der Pause gab es dann Diskussionen, als Schiedsrichter Thomas Hübner (Kickers Halstenbek) die Gelb-Rote Karte gegen Kwakye zückte. „Das war ein schlechter Witz“, echauffierte sich Witt, der schon bei der eine Woche zuvor erlittenen 0:3-Niederlage bei der SV Lieth, garniert von sogar zwei Platzverweisen, „nicht einverstanden mit einigen Entscheidungen des Unparteiischen gewesen“ war. SportNord fragte derweil bei Hübner nach, der den Platzverweis ausführlich und wie folgt begründete:

 

„Kurz vor dem Platzverweis hatte ich eine Abseitsstellung vom FC Elmshorn unterbunden und folglich auf indirekten Freistoß für Schenefeld entschieden. Kurz bevor ich den Freistoß angepfiffen hatte, habe ich gesehen, dass ein bereits verwarnter Elmshorner Spieler sich nicht ausreichend vom ausführenden Gästespieler entfernte und sich etwa vier Meter vor ihm platzierte – obwohl der Elmshorner mittlerweile ausreichend Zeit hatte, sich von der Situation zu entfernen. Ich pfiff nun den indirekten Freistoß an und distanzierte mich dabei bereits vom Ausführungsort. Nun erfolgte der Freistoß, welcher am Elmshorner Spieler Nummer sieben abprallte. Ich stellte in dem Zusammenhang fest, dass der Elmshorner Spieler immer noch an gleicher Stelle stand wie kurz vor Freistoßausführung. Daraufhin war für mich klar, dass der Elmshorner Spieler in dieser Situation in Kauf nahm, dass sein Gegenspieler den Freistoß nicht mit dem erforderlichen Mindestabstand ausführen kann. Ich wertete dies als unsportliches Verhalten und sprach folglich die Gelb-Rote Karte aus. Da ich mich, wie eben geschildert, bei Pfiff in der Vorwärtsbewegung befand und aus dem Grund einen nicht optimalen Blickwinkel auf die Situation hatte, habe ich noch einen Austausch mit einem meiner SR-Assistenten vorgenommen, um final zu klären, ob der Schenefelder seinen Gegenspieler wohlmöglich bewusst angeschossen haben könnte. Dieses Szenario konnte aus unserer gemeinsamen Sicht jedoch ausgeschlossen werden. Somit war für mich die Situation einwandfrei bewertbar und hielt folglich an dem Platzverweis fest.“

 

Somit waren die Schenefelder mehr als eine Halbzeit lang in Überzahl. Allzu viel daraus machen konnten sie nicht, denn ihre Offensivkräfte Rene Müller und Lewe Luis Tiede bissen sich immer wieder an der sicheren FCE-Abwehr die Zähne aus. „Wir haben als Mannschaft defensiv sehr gut gearbeitet“, stellte Witt zufrieden fest. Kurz vor Ultimo startete Ayham Kado dann in der eigenen Spielfeldhälfte einen unwiderstehlichen Sololauf, den er mit dem 2:0-Endstand krönte (80.). Witt freute sich über „einen verdienten Sieg“ und „eine gelungene Wiedergutmachung“ für die besagte 0:3-Pleite aus der vorherigen Partie.

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