
Einen „richtig guten Auftritt“ hatte Cemil Yavas, Liga-Manager des TuS Osdorf, am Sonntag in der ersten Halbzeit im Gastspiel beim TSV Uetersen von seinem Team gesehen. Dabei erwischten im Rosenstadion zunächst die Hausherren den besseren Beginn: „In den ersten fünf Minuten hatten wir einige gute Offensivaktionen“, berichtete TSV-Trainer Peter Ehlers. Bei der besten Szene war es Jannek Laut, der von halbrechts aus querlegte ‒ in letzter Sekunde klärte dann aber noch ein Osdorfer vor Jannick Prien, der ansonsten freie Schussbahn gehabt hätte.
Auf der Gegenseite sprang der Ball einmal wie eine Flipperkugel durch den Strafraum der Uetersener, die diese Situation aber gerade noch bereinigen konnten. Dann kam die 15. Minute, in der das Pendel zugunsten der Gäste ausschlug: Nach einem Osdorfer Pass durch die Schnittstelle der Uetersener Abwehr kam Timo Herrmann, der das TSV-Tor hütete, weil der Ex-Osdorfer Christopher Knapp im Urlaub weilte, aus seinem Gehäuse heraus. Herrmann ging zu Boden, um den Ball aufzunehmen ‒ da sein Linksverteidiger Marvin Schramm das Spielgerät bereits geklärt hatte, rutschte Herrmann allerdings in einen TuS-Stürmer hinein, so dass es einen Foulelfmeter gab. Diesen verwandelte Torben Krause zum 0:1. „Danach haben wir viel zu wenig nach vorne gespielt“, klagte Peter Ehlers. Einzig ein 18-Meter-Freistoß von Maik Stahnke, den TuS-Torwart Dennis Wolf nach vorne wegfaustete, woraufhin zwei Uetersener den Abpraller verpassten, sorgte noch einmal für etwas Gefahr im Strafraum der Gäste (38.).
Unschön: Als TSV-Stürmer Yannik Kouassi einen Pass seines Mitspielers Raphael Friederich bewusst ins Tor-Aus laufen ließ und auf die Chance, über rechts einen schnellen Angriff vorzutragen, verzichtete, weil der Osdorfer Jeremy Wachter verletzt auf der Seitenauslinie lag, machte sich Torben Krause darüber lustig, dass Kouassi die Ballannahme misslungen war. Dies missfiel nicht nur Schiedsrichter Henry Wagner (von Grün-Weiß Eimsbüttel), der Torben Krause die Gelbe Karte zeigte, sondern auch Yavas: „Das war eine total unnötige Aktion“, tadelte Yavas, der sich selbst um die Behandlung von Wachter kümmerte. Und dies tat er offenbarg richtig gut, denn nur zwei Minuten später schoss Wachter nach einer langen Rechtsflanke am langen Pfosten flach zum 0:2 ein ‒ Schramms Grätsche kam einen Tick zu spät (42.). „In der zweiten Halbzeit waren wir zwar stets bemüht, konnten uns aber keine klaren Torchancen erspielen“, urteilte Peter Ehlers, der zu dem Schluss kam: „Um gegen ein Team wie den TuS Osdorf eine Chance zu haben, hätten wir alles abrufen müssen ‒ und das ist uns, gerade in der ersten Hälfte, nicht gelungen!“ Auch Kirill Shmakov, der nach seiner Einwechslung überzeugte, konnte die bereits fünfte Uetersener Saison-Niederlage nicht verhindern.