
Zu einem absoluten Spektakel mit acht Toren wurde am Sonntagvormittag das Topspiel der Kreisliga 5 zwischen dem Spitzenreiter TSC Wellingsbüttel und dem TSV Wandsetal II, der als Tabellen-Vierter auf dem Kunstrasenplatz am Pfeilshof vorstellig wurde. „Welle“, das zuvor neunmal in Folge gewonnen hatte, schien beim Stand von 1:4 die erste Saison-Niederlage zu drohen ‒ doch dann bäumte sich das TSC-Team noch einmal auf und rettete zumindest noch einen Punkt.
Die Wandsetaler Reserve, die mit einem Sieg bis auf sechs Punkte an den Tabellenführer herangerückt wäre, präsentierte sich mit ihren guten Offensivakteuren als brandgefährlich und nutzte beinahe jede sich bietende Tormöglichkeit. „Trotz vierer Gegentore machte der TSC eigentlich ein gutes Spiel und besaß über die gesamte Dauer der Partie ein leichtes Übergewicht“, berichtete der Wellingsbütteler Spieler Henrik Marwede. In Abwesenheit von TSC-Trainer Stanisa Cirkovic vergaben die Hausherren allerdings viel zu viele Torchancen, so dass lediglich Jan Zierau nach guter Vorarbeit von Levin Zimmermann über den linken Flügel zum zwischenzeitlichen 1:2 verkürzen konnte (30.). Auf der Gegenseite waren Marcel Bethke (16.), Steffen Schwab (26.) und Dustin Haury (38.) für die Gäste erfolgreich.
Als erneut Schwab kurz nach dem Seitenwechsel auf 1:4 erhöhte (50.), „schien die Messe schon gelesen“, wie Marwede es ausdrückte. Doch René Lenz, der bei der Heim-Elf Cirkovic an der Seitenlinie vertrat, wechselte mit Daniel Benz und Tobias Giesenschlag die Wende ein. „Welle“ opferte einen Abwehrspieler für mehr Offensivkraft und verlagerte das Spiel nun fast gänzlich in die gegnerische Spielfeldhälfte. Zunächst brachte Toptorjäger Andre Houillon die „Grünen“ auf 2:4 heran (56.), bevor Giesenschlag nach einem Eckstoß zum 3:4 einköpfte (70.). Nachdem Jan Zierau in der Nachspielzeit zum dritten Mal die Kugel ans Aluminium knallte und auch noch völlig freistehend einen Kopfball nicht über die Linie brachte, war es der zweite „Joker“, der für den Ausgleich sorgte: TSC-Torwart Tom Wolff schlug einen Abstoß in der 93. Minute noch einmal ganz weit nach vorne, so dass die Gäste nur zur Ecke lenken und diese nicht sauber klären konnten ‒ aus dem Gedränge schoss Benz dann zum 4:4 ein.
Mit dem Wort „Ekstase“ umschrieb Marwede die Stimmung, die anschließend bei seinem Team herrschte, Nach dem Wiederanpfiff ließ der sehr erfahrene und stets souveräne Schiedsrichter Peter Kohlert (VSG Stapelfeld) noch zwei, drei Pässe spielen, ehe er die Partie abpfiff. „Am Ende spiegelt das Ergebnis ein Spiel zweier richtig guter Mannschaften wieder, die heute einen mitreißenden Kreisliga-Fußball geboten haben“, urteilte Marwede, der einräumte, dass die Innenverteidigung seines Teams „leider nicht ihren besten Tag erwischt hatte“. Dafür habe die gesamte Mannschaft aber „über 94 Minuten hinweg konsequent nach vorne Fußball gespielt und sich eine Fülle an Torchancen erarbeitet, von denen deutlich mehr verwertet werden könnten“, ergänzte Marwede, der abschließend zu dem Schluss kam: „Angesicht einer komfortablen Tabellenführung und des 1:4-Rückstandes noch in der zweiten Halbzeit, fühlt sich das Unentschieden am Ende wie ein Sieg an und macht Lust auf mehr!“