Der Groß Flottbeker SV II ist es einfach nicht vergönnt, gegen den TSV Heist II zu spielen. Nachdem die „Heistmer Jungs“ am 22. Juli zum Holsten-Pokal-Erstrunden-Duell an der Notkestraße nicht angetreten waren, setzte der Hamburger Fußball-Verband die für diesen Sonntag geplante A-Kreisklassen-Partie in Heist ab. Der traurige Grund dafür: Die TSV-Verantwortlichen hatten ihr Reserve-Team zuvor beim HFV vom Spielbetrieb abgemeldet. Letztmals hatten sich die Heistmer zu diesem drastischen Schritt während der Saison 1996/1997 genötigt gesehen.
„Nach zuletzt zwei guten Jahren ist das für mich ein herber Nackenschlag“, sagte Rainer Ossenbrüggen, der das Traineramt bei Heist II zusammen mit Volker Grossmann im Sommer 2016 von Hans-Jürgen Schulze übernommen und das zuvor notorisch erfolglose Team in der damals neu eingeführten B-Kreisklasse in der Saison 2016/2017 auf Anhieb auf den vierten Rang geführt hatte. Dies bedeutete den Aufstieg in die A-Kreisklasse, in der die Heistmer Reserve im Mai als Tabellen-Achter ebenfalls eine gute Platzierung erreichte. „Allerdings mussten schon im Frühjahr mehrere unserer Spieler bei den Ersten Herren aushelfen“, erinnerte sich Rainer Ossenbrüggen. Auch dank dieser Unterstützung schaffte die Heistmer Liga-Mannschaft den Klassenerhalt in der Kreisliga 8 ‒ und bediente sich anschließend erneut beim Reserve-Team. „Einerseits ist das das Los einer Zweiten Mannschaft, aber andererseits war diese Entwicklung auch sehr bedauerlich“, sagte Rainer Ossenbrüggen. „Leider hat der Einsatz der Akteure, die noch wollten, nicht gereicht, weil sie von einigen Mitspielern regelmäßig im Stich gelassen worden sind“, ergänzte Rainer Ossenbrüggen angesichts der akuten Personalnot, die dazu führte, dass die Heistmer nach dem Pokal-Spiel bei Groß Flottbek II auch ihre Liga-Partie bei der FTSV Komet Blankenese kampflos verloren geben mussten.
Fünf ihrer anderen sechs Saisonspiele hatten die Heistmer sportlich verloren und das am 5. August beim SC Cosmos Wedel II erreichte 1:1-Unentschieden wurde nach einem Protest der „Cosmonauten“ in eine 0:3-Niederlage umgewertet, weil die Heistmer Rene Gill, der eigentlich rot-gesperrt war, unter dem Namen von Niklas Schwarz spielen ließen, woraufhin die Wedeler Protest gegen die Spielwertung einlegten. Durch das Ausscheiden der Heistmer werden alle Ergebnisse der sieben Begegnungen mit ihrer Beteiligung aus der Gesamtwertung herausgenommen. Neben Cosmos Wedel II und Komet Blankenese, die jeweils einen 3:0-Sieg einbüßen, verlieren dadurch auch der TuS Germania Schnelsen III (7:1-Tore), SV Lohkamp II (6:2), Kickers Halstenbek (4:1), Hetlinger MTV II (3:1) und SV Eidelstedt III (2:0) jeweils drei Punkte.
Ab sofort kämpfen damit in der A-Kreisklasse 6 nur noch 15 Teams um Punkte und Tore. „Sehr schade“ nannte dies Florian Laß, Trainer des Heistmer Nachbarn Heidgrabener SV III, der in Erinnerung an die vergangene Saison, an deren Ende es aufgrund von zwei Rückzügen keinen sportlichen Absteiger gegeben hatte, hinzufügte: „Ich hätte mich sehr über eine komplette Spielzeit gefreut.“ Ab sofort hat jedes Team, das eigentlich gegen die Heistmer kicken sollte, spielfrei; als nächstes trifft dies am kommenden Wochenende den TV Haseldorf, einen weiteren Nachbarn. Und am Sonntag, 24. März 2018 werden die Heistmer erneut nicht an die Notkestraße reisen ...