Beim FC Elazig Spor werde "Fairness großgeschrieben", versicherte Burhanettin Celik, der den Verein einst 2003 als "Club Eti" gegründet hatte, ehe es 2011 zur Umbenennung in "FC Elazig Spor" kam. "Umso erschrockener" war Celik, der noch immer so etwas wie die "gute Seele" des Klubs ist, als er hörte, dass am Sonntag die B-Kreisklassen-Partie der zweiten Herren des FC Elazig gegen die SV Billstedt-Horn IV abgebrochen wurde.
Neben Hämat Anwar, der als Trainer der Viertvertretung von "Bille-Horn" bei SportNord seine Sichtweise schilderte, erklärte auch Celik im Gespräch mit SportNord, was er über den Abbruch in Erfahrung bringen konnte:
"Weil unsere Liga-Mannschaft am Sonntag um 11 Uhr beim SC Urania gespielt hat und ich danach noch einen Termin im Vereinshaus hatte, war ich leider beim Spiel der zweiten Herren, das um 13 Uhr angepfiffen wurde, nicht selbst vor Ort. Ein Freund von mir, der in Billstedt lebt, war aber auf dem Platz Beim Saaren zugegen und hat mir berichtet, was geschehen ist. Außerdem habe ich auch schon mit Schiedsrichter Hartmut Lindstädt, den ich bereits seit vielen Jahren kenne und schätze, telefonisch Rücksprache gehalten, weil ich genau wissen wollte, was passiert ist.
Dass es zwischen der 70. und der 80. Spielminute, als unsere Mannschaft mit 3:1 führte, zum Abbruch gekommen ist, war demnach albern. Ein Spieler von uns wurde, als er den Ball führte, von hinten gefoult. Daraufhin hat er aus dem Effekt heraus versucht, seinen Gegenspieler zu schlagen, hat ihn aber mit seiner Faust nicht getroffen. Daraufhin kam es zu einem kleinen Tumult, der sich aber nach nicht einmal einer Minute schon wieder beruhigt hatte - dann war eigentlich alles wieder in Ordnung.
Den Schiedsrichter, der eingesprungen ist, weil der angesetzte Referee nicht erschienen ist, kenne ich als einen neutralen und für dieses Niveau guten Schiedsrichter. Er hat die neue 'Stopp-Konzept' angewendet, beide Mannschaften jeweils in ihren Strafraum geschickt, damit sich die Gemüter beruhigen, und die Kapitäne zu sich gerufen. Er hat ihnen mitgeteilt, dass die beiden Spieler, die mit ihrem Dissonanzen den Tumult ausgelöst hatten, den Platz verlassen sollten, er ihnen aber nicht die Rote Karte zeigen wolle.
Dieses salomonische Urteil wurde von Seiten der Billstedt-Horner Verantwortlichen aber nicht akzeptiert. Sie haben gefordert, dass unser Spieler die Rote Karte bekommen müsse. Ich anstelle des Schiedsrichters hätte tatsächlich beiden Akteuren die Rote Karte gegeben: Dem Billstedter wegen des Fouls von hinten und unserem Spieler wegen einer versuchten Tätlichkeit. Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes hätte dafür dann vermutlich eine ein- beziehungsweise zweiwöchige Sperre verhängt und alles wäre gut gewesen.
Fakt ist, dass die Billstedt-Horner sich dann geweigert haben, weiterzuspielen, und den Platz verlassen haben. Daraufhin blieb dem Schiedsrichter nichts anderes übrig, als die Partie abzubrechen. Ohne selbst vor Ort gewesen zu sein komme ich nach den Schilderungen, die mir zugetragen worden sind, zu dem Schluss, dass dieser Abbruch wirklich zu vermeiden gewesen wäre. Es wäre klüger von den Billstedt-Hornern gewesen, die Forderung des Schiedsrichters, dass beide Spieler den Platz verlassen sollen, zu akzeptieren.
Wie ich auf Nachfrage bei unserer zweiten Mannschaft erfuhr, haben vor dem Abpfiff die Verantwortlichen beider Teams unterschrieben, dass sie damit einverstanden sind, dass dieser Schiedsrichter die Spielleitung übernimmt."