B-Kreisklasse 1: Buckmann bedauert Abbruch


Am Sonntag wurde die Partie des neunten Spieltages der B-Kreisklasse 1 zwischen dem SV Vorwärts 93 Ost II, der noch punktlos Schlusslicht ist, und dem Moorburger TSV II (elfter Rang, ein Zähler) beim Stand von 2:0 nach ungefähr 65 Minuten von Schiedsrichter Viktor Barisic abgebrochen. Gerald Buckmann, der die in diesem Sommer neu gegründete MTSV-Reserve zusammen mit Kai Maßmann trainiert (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), nahm nun auf Nachfrage von SportNord Stellung:


„Das Spiel selbst war relativ fair. Wir lagen mit 0:2 zurück und waren an diesen Tag so schlecht, dass Vorwärts Ost das Spiel nur in Ruhe nachhause bringen hätte müssen, um seine ersten drei Punkte einzufahren. Es kam allerdings zu zwei Platzverweisen gegen den Gastgeber. Der dritte Platzverweis konnte nicht mehr verhängt werden, weil der Schiedsrichter die Partie ungefähr in der 65. Minute abgebrochen hat. Einer meiner Spieler ist von einem Gegenspieler geschlagen worden. Als dann vier Akteure von Vorwärts Ost auf unseren Spieler losgehen wollten, sind einige unserer Spieler dazwischen gegangen. Der Schiedsrichter, der die Partie bis dahin tadellos geleitet hat, hat das Spiel dann abgebrochen, was meiner Meinung nach auch die absolut richtige Entscheidung war.

Nach dem Abbruch habe ich die Moorburger Mannschaft zusammengerufen, um die Situation zu deeskalieren und zu verhindern, dass die Konfliktparteien erneut aufeinander treffen. Dann kam es allerdings noch zu Szenen vor der Kabine, die ich nicht genau schildern kann, weil ich nicht dabei gewesen bin und sie nicht aus der Nähe gesehen habe. Aber der Vater eines Spielers von uns soll von mehreren Menschen, nämlich vier oder fünf zu Vorwärts Ost gehörenden Personen, angegriffen worden sein. Daraufhin sind dann einige unserer Spieler zum Ort des Geschehens gelaufen, um ihm zu helfen; hierauf hatte ich dann keinen Einfluss mehr. Die Polizei wurde gerufen und hat den Sachverhalt aufgenommen ‒ aber als sie eintraf, waren die Personen, die den Spielervater attackiert hatten, nicht mehr auf der Sportanlage.

Ich kann die Geschehnisse nur aus meiner Sicht schildern und weiß, dass meistens zwei Parteien zu einem solchen Streit gehören. Ich weiß nicht, ob der eine oder andere Spieler unserer Mannschaft vielleicht irgendetwas gesagt hat? Aber verbale Entgleisungen auf der einen Seite sowie Schlagen und Gewalt auf der anderen Seite sind immer noch zwei verschiedene Dinge, auch wenn das einige Menschen mit anderer Mentalität offenbar anders sehen. Ansonsten kann ich meinem Team aber kein Fehlverhalten anlasten und der Schiedsrichter bestätigte mir ebenfalls, dass wir den Abbruch nicht verursacht hätten. Ich hoffe, dass er dies auch in seinem Bericht vermerkt und dort auch die Rückennummern der Spieler von Vorwärts Ost, die sich danebenbenommen haben, notiert ‒ aber noch liegt mir sein Bericht leider nicht vor.

Ich bin wirklich schon lange im Fußball dabei, ich lebe für diesen Sport ... Aber was ich in letzter Zeit in der B-Kreisklasse erlebt habe, war einfach nur schockierend. Der Schiedsrichter ist oftmals nicht gekommen, dann sind unsere Spieler geschlagen worden und haben Kopfnüsse bekommen ... Ich möchte hiermit keine Mannschaft persönlich angreifen, ausdrücklich auch nicht die von Vorwärts Ost ‒ aber in einigen Teams gibt es wirklich Idioten, die nicht auf den Fußballplatz gehören. Der HFV hat uns bereits kontaktiert und angeboten, mit uns ein Gespräch zur Gewaltpräventation zu führen. Auch, wenn wir den Abbruch nicht ausgelöst haben, werden wir dieses Angebot am Donnerstag, 29. September wahrnehmen und auch intern die Geschehnisse mit unseren Spielern aufarbeiten.

Schon auf den vorherigen Stationen meiner Trainerlaufbahn war es mir immer sehr wichtig, dass meine Teams fair spielen: Mit dem FC Süderelbe habe ich den Fairplay-Preis gewonnen und auch mit dem Bostelbeker SV war ich in der Fairness-Wertung immer oben dabei. Auch, wenn ich die Zweite Moorburger Mannschaft erst seit drei Monaten trainiere, bin ich doch davon überzeugt, dass ich ihr schon einiges davon, was ich unter fairem Fußball verstehe, vermitteln konnte. Umso mehr frustriert es mich, dass ich nun zum ersten Mal in meiner Fußball-Karriere einen Spielabbruch aus einem solchen Grund miterleben musste. Ich bin wirklich sehr, sehr traurig und hätte dieses Spiel lieber mit 0:2 oder noch höher verloren, wenn es dafür nur nicht zu diesen unschönen Geschehnissen gekommen wäre.“

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