
Der Abstieg des Drittliga-Vorletzten KSV Holstein Kiel, die nach nur einem Jahr in die Regionalliga Nord zurückkehrt, ist endgültig perfekt: Der Deutsche Fußball-Bund gab bekannt, dass er allen Drittligisten, die sportlich die Qualifikation schafften, die Lizenz für die Saison 2009/2010 erteilt hat. Somit müssen die drei sportlichen Absteiger Borussia Dortmund II (18.), Kiel (19.) und Wuppertaler SV Borussia (20.) die Dritte Liga verlassen.
Allerdings mussten einige der zukünftigen Drittligisten offensichtlich den Weg über den Zulassungs-Beschwerdeausschuss gehen, ehe sie die Lizenz erhielten: Neben dem Zweitliga-Absteiger TuS Koblenz und dem FC Carl Zeiss Jena könnte es sich hierbei um den SSV Jahn 2000 Regensburg handeln, wo Manager Franz Gerber (56), ehemaliger Stürmer (1972 bis 1974, 1975 bis 1978 und 1986 bis 1988) und Trainer (2003/2004) des FC St. Pauli, wohl einige Widerstände überwinden musste, bis eine nachträglichen Lizenz-Erteilung möglich war ...
In der Mitteilung des DFB heißt es:
„Der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB hat auf Empfehlung der DFB-Zentralverwaltung allen sportlich qualifizierten Bewerbern die Zulassung für die Spielzeit 2010/11 erteilt. Vereine und Kapitalgesellschaften, die Ende April mit Bedingungen belegt worden sind, haben diese komplett erfüllt.
Der Zulassungsbeschwerdeausschuss stellte in seiner heutigen Sitzung darüber hinaus fest, dass drei Vereinen der Regionalliga West die Zulassung zur Regionalliga 2010/2011 nicht erteilt werden kann: Rot-Weiss Essen, der Bonner SC und SV Waldhof Mannheim konnten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zum 4. Juni 2010, 15.30 Uhr, nicht nachweisen.
Hierfür rücken aus der Regionalliga West nun Borussia Mönchengladbach II, Wormatia Worms und Eintracht Trier nach, die allesamt die Leistungsfähigkeit für die Regionalliga technisch-organisatorisch und wirtschaftlich nachweisen konnten.
Endgültig wird nun noch der DFB-Spielausschuss über die Zulassung der Bewerber zur 3. Liga (erster Spieltag vom 23. bis 25. Juli) und zur dreigleisigen Regionalliga (erster Spieltag vom 6. bis 8. August) entscheiden.
Die Einteilung der drei Regionalliga-Staffeln wird nach Vorschlag des DFB-Spielausschusses vom DFB-Präsidium in der Sitzung am 19. Juni festgelegt.“
Allerdings: Ein ganz kleines Hintertürchen könnte sich für Holstein Kiel noch öffnen, sollte nämlich der DFB-Spielausschuss doch noch zwei Drittliga-Bewerbern die Zulassung verweigern. Sorgen muss sich diesbezüglich vor allem die SG Dynamo Dresden machen: Der sächsische Traditionsverein, bei dem die Ex-Kieler Pavel Dobry (34) und Christian Mikolajczak (29) unter Vertrag stehen, kann momentan nicht den vom DFB geforderten Geschäftsführer vorweisen. Nach der Trennung von Stefan Bohne (36) lehnte die Stadt Dresden die vom Verein angestrebte Verpflichtung von Rolf Dohmen (58) ab.
Interimsweise leitet der bisherige Abwehrspieler Volker Oppitz (32) die Geschäfte, bis zum 30. Juni muss Dynamo aber einen neuen hauptberuflichen Geschäftsführer finden – andernfalls verweigert der DFB die Lizenz! Allerdings würde bei einem Lizenz-Entzug zunächst der Drittliga-Drittletzte Borussia Dortmund II profitieren und müsste nicht in die Regionalliga West absteigen. Erst, wenn noch ein zweiter Drittligist vom DFB-Spielausschuss keine Lizenz erhalten würde, würde Holstein Kiel drittklassig bleiben. Und das ist, so bitter das für die „Störche“ auch ist, nun sehr unwahrscheinlich geworden!
(JSp)