Regionalliga: Abstiegs-Endspiel für Phönix gegen Werder-Reserve

Für Trainer Oliver Zapel und den 1. FC Phönix Lübeck geht es am letzten Regionalliga-Spieltag um alles.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Diese Konstellation hat der 1. FC Phönix Lübeck mit dem FC Schalke 04, dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart gemeinsam. Für die Marzipanstädter ist am letzten Spieltag der Regionalliga Nord so, wie für die drei Erstligisten, noch der Klassenerhalt, der Gang in die Relegation und der direkte Abstieg möglich. Weil das Team von Phönix-Trainer Oliver Zapel ausgerechnet am vorletzten Spieltag spielfrei hatte, rutschte es auf den 14. Platz ab, der nach den nun sicheren Abstiegen des VfB Oldenburg und des SV Meppen aus der Dritten Liga der Relegationsplatz ist.

Positiv: Die Schützlinge von Zapel, der einst auch im Hamburger Amateur-Bereich tätig war (Spielertrainer beim Harburger TB und FC St. Georg-Horn, Coach beim TuS Hamburg, Rahlstedter SC sowie Barsbütteler SV), haben den Ligaerhalt in eigner Hand. Gewinnen sie ihr „Abstiegs-Endspiel“ gegen den direkten Konkurrenten SV Werder Bremen II, bleiben sie sicher viertklassig, weil sie dann nicht nur definitiv vor dem Tabellen-15. SSV Jeddeloh bleiben, sondern auch ihren Gegner (aktuell Rang-Zwölfter) überholen würden.

Gewinnen die Lübecker nicht, sind sie jedoch von anderen Ergebnissen abhängig. Verliert der Bremer SV gegen den FC Teutonia 05, kann das Phönix-Team zumindest nicht mehr direkt absteigen. Holt der Bremer SV einen Punkt, könnten die Lübecker dank ihrer guten Tordifferenz mit bis zu elf Treffern Abstand verlieren, und würden trotzdem noch auf dem Relegationsrang bleiben. Bei einem Sieg des Bremer SV würde die Zapel-Elf aber unter Druck stehen: Dann würde eine eigene Niederlage den Abstieg bedeuten und ein Unentschieden nur zur Sicherung des Relegationsplatzes genügen, wenn der Tabelle-13. SSV Jeddeloh gegen den TSV Havelse verlieren und dadurch bei dieser Variante direkt absteigen sollte.

Die Jeddeloher und die Werder-Reserve haben mit jeweils 45 Punkten den Klassenerhalt zwar noch nicht sicher, aber in der eigenen Hand. Bei einem Sieg wären sie unisono aller Sorgen ledig. Der Werder-Zweiten würde ein Unentschieden mindestens den Direktabstieg ersparen – weil sie dann sicher vor ihrem Gegner Phönix Lübeck bleiben würde – und, sofern ihr Stadt-Rivale Bremer SV nicht mit acht Toren Differenz gewinnt, auch den Klassenerhalt bedeuten. Den Jeddelohern würde ein Remis ebenso mindestens den Direktabstieg ersparen – weil sie dann sicher vor Werder II oder Phönix Lübeck bleiben würden – und, sofern der Bremer SV nicht mit mindestens vier Treffern Vorsprung siegt, auch den Klassenerhalt sichern.

Kurios: Werder Bremen II und der SSV Jeddeloh könnten am Ende exakt punkt- und torgleich sein, sollten etwa die Grün-Weißen mit 1:6 und der SSV mit 0:1 verlieren. Dann würde der direkte Vergleich über die Abschlussplatzierung und gegebenenfalls über den Ligaverbleib entscheiden, der für die Werder-Reserve spricht, da sie nach einem 4:1-Heimsieg das Rückspiel am Mittellandkanal „nur“ mit 1:2 verlor. Solange der Bremer SV nicht gewinnt, droht sowohl den Jeddelohern als auch der Werder-Zweiten schlechtesten falls das Absinken auf den Relegationsrang.

Theoretisch könnte auch der Tabellen-Elfte TuS Blau-Weiß Lohne noch auf den Relegationsrang abrutschen. Dies würde allerdings nur eintreffen, wenn die Lohner nicht nur beim bereits abgestiegenen VfV Borussia 06 Hildesheim verlieren, sondern auch ihre aktuell um elf Treffer bessere Tordifferenz gegenüber dem Bremer SV, der zeitgleich gewinnen müsste, einbüßen. Zusätzlich müsste es, damit die Lohner in die Relegation gehen, im Duell zwischen Phönix Lübeck und Werder Bremen II einen Sieger geben (oder bei einem Unentschieden müssten die Blau-Weißen mit mindestens fünf Treffern Differenz verlieren) und die Jeddeloher gewinnen (oder bei einem SSV-Remis müssten die Lohner mit neun Toren Differenz verlieren).

Bereits sicher ist, dass neben den auf dem 16. Platz liegenden Hildesheimern auch der Drittletzte BSV Schwarz-Weiß Rehden, der Vorletzte SV Atlas Delmenhorst und das abgeschlagene Schlusslicht BSV Kickers Emden den Weg in die Oberliga antreten müssen. Erfreulich: Als Vertreter des Hamburger Fußball-Verbandes haben der FC St. Pauli II, der sich am vergangenen Sonntag mit einem 2:1-Sieg gegen Hildesheim aller Sorgen entledigte, und der FC Eintracht Norderstedt mit jeweils 48 Zählern den Klassenerhalt bereits sicher. Auch Holstein Kiel II (47 Punkte), das die St. Paulianer am Sonntag, 28. Mai zum Saison-Ausklang empfängt, hat keinerlei Abstiegssorgen mehr.

(Johannes Speckner)

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