Aufstieg zur Landesliga: Am Dienstagabend steigt das Hinspiel

Trainer Florian Gossow und TBS Pinneberg genießen am Dienstagabend im Aufstiegs-Hinspiel Heimrecht.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Vier Tage, nachdem sich Altona 93 in einem packenden Wettschießen mit der TuS Dassendorf die Hamburger Meisterschaft sicherte, steigt am Dienstag, 20. Mai, der nächste Höhepunkt im Hamburger Amateurfußball. Im Aufstiegs-Hinspiel zur Oberliga Hamburg empfängt TBS Pinneberg, Vizemeister der Landesliga Hammonia, den Hansa-Staffel-Zweitplatzierten SV Curslack-Neuengamme. Ab 19 Uhr rollt an der Müssentwiete im Norden Pinnebergs der Ball.

Klar ist: Der Sieger klettert als dritter Neuling nach den beiden Landesliga-Meistern FK Nikola Tesla und HT 16 in die Oberliga, wenn sich Altona 93 in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord behauptet. Und würde der Hamburger Fußball-Verband für einen möglichen zusätzlichen Aufsteiger in die Oberliga so, wie bei der Ermittlung eines eventuellen zusätzlichen Absteigers in die Bezirksliga, den Punkte-Quotienten entscheiden lassen, hätten die Pinneberger die Nase vorne. Das Team von TBS-Trainer Florian Gossow holte nämlich 66 Punkte aus 30 Partien, was einem starken Quotienten von 2,2 entspricht. Die Elf von SVCN-Coach Olaf Poschmann kommt mit 57 Zählern aus ebenfalls 30 Spielen auf einen Schnitt von 1,9.

Die Pinneberger gestalteten auch das Titelrennen in der Hammonia-Staffel bis zum letzten Spieltag offen: Am Ende retteten die „Teslaner“ mit einem 3:0-Erfolg beim Kummerfelder SV ihren Ein-Punkte-Vorsprung auf das TBS-Team – zeitgleich 4:1-Sieger beim HSV Barmbek-Uhlenhorst – ins Ziel. Dagegen mussten die Curslacker in der Hansa-Staffel frühzeitig die Segel streichen und der HT 16 gratulieren. Am Ende lagen die „Poschmänner“ 17 Punkte hinter dem Meister von der Legienstraße. Ob dies für die nun stattfindenden Entscheidungsspiele von Vorteil ist, weil sich die SVCN-Kicker in den letzten Wochen schonen konnten, oder ob es ein Nachteil ist, da es einen Spannungsabfall gab – ihre letzten beiden regulären Saisonspiele verloren die Curslacker mit 1:4 gegen Hamm United FC und 0:3 beim Rahlstedter SC –, ist fraglich.

Sicher ist, dass die Pinneberger überaus heimstark sind. Sie überstanden nicht nur die aktuelle Saison daheim ohne Niederlage (elf Siege und vier Unentschieden), sondern sind an der Müssentwiete sogar schon seit dem 18. Februar 2024 – 1:3 gegen den SC Nienstedten – und 23 Auftritten im Kampf um Punkte ungeschlagen. Während der Verein TBS, der vor 30 Jahren gegründet worden war, so wie Nikola Tesla erstmals überhaupt in die Oberliga aufsteigen würde, gehörten die Curslacker und Neuengammer Hamburgs höchster Spielklasse letztmals vom Juli 2006 bis zum Mai 2023 an. Im Mai 2006 waren die Curslacker als Hansa-Staffel-Vizemeister nach 27 Jahren Abstinenz wieder in Hamburgs Beletage geklettert, ohne Entscheidungsspiele gegen den damaligen Hammonia-Staffel-Zweiten TSV Uetersen absolvieren zu müssen.

Die TBS-Kicker waren letztmals im Mai und Juni 2012 in Aufstiegsspielen gefordert. Als damaliger Vizemeister der Bezirksliga West erreichten sie in der Entscheidungsrunde, die der HFV seinerzeit noch anstelle des Punkte-Quotienten zur Ermittlung weiterer Aufsteiger austragen ließ, einen Sieg (5:2 gegen den MSV Hamburg) sowie zwei Unentschieden (1:1 beim HEBC und 0:0 gegen Buxtehuder SV). Dies bedeutete den zweiten Platz in der Vierer-Runde und den Aufstieg in die Landesliga. In den Entscheidungsspielen, die es in den letzten 20 Jahren zwischen Landesliga-Zweitplatzierten und -Drittplatzierten um einen möglichen Aufstieg gab, triumphierte in acht Fällen der Hammonia-Staffel-Vertreter und nur in fünf Fällen das Hansa-Staffel-Team.

Die Entscheidungsspiele in den vergangenen Jahren:

Entscheidungsspiele der Vizemeister 2023/2024:
FC Voran Ohe – FC Eintracht Norderstedt II 2:0
FC Eintracht Norderstedt II – FC Voran Ohe 1:3
> Kein Team steigt auf!

Entscheidungsspiele der Vizemeister 2022/2023:
SV Halstenbek-Rellingen – Düneberger SV 3:2
Düneberger SV – SV Halstenbek-Rellingen 2:2
> Beide Mannschaften steigen auf!

Entscheidungsspiel der Drittplatzierten 2019/2020 auf neutralem Platz:
FC Union Tornesch – VfL Lohbrügge 2:1 (ETV-Sportzentrum Hoheluft/Eimsbüttel)
> Union Tornesch steigt auf!

Entscheidungsspiel der Vizemeister 2016/2017 auf neutralem Platz:
SC VW Billstedt 04 – Hamburger SV III 2:1 (Waidmannstraße/Hamburg-Altona)
> Beide Mannschaften steigen auf!

Entscheidungsspiele der Drittplatzierten 2015/2016:
TSV Sasel – Hamm United FC 2:0
Hamm United FC – TSV Sasel 1:0
> Kein Team steigt auf!

Entscheidungsspiele der Vizemeister 2014/2015:
Wandsbeker TSV Concordia – TuS Osdorf 3:0
TuS Osdorf – Wandsbeker TSV Concordia 2:1
> WTSV Concordia steigt auf!

Entscheidungsspiele der Vizemeister 2013/2014:
FC Süderelbe – USC Paloma 2:1
USC Paloma – FC Süderelbe 1:3
> Beide Mannschaften steigen auf!

Entscheidungsspiele der Vizemeister 2012/2013:
SC Alstertal-Langenhorn – TuS Dassendorf 1:1
TuS Dassendorf – SC Alstertal-Langenhorn 3:1
> Beide Mannschaften steigen auf!

Entscheidungsspiel der Drittplatzierten 2010/2011 auf neutralem Platz:
FC Elmshorn – TSV Sasel 2:4 (Edmund-Plambeck-Stadion/Norderstedt)
> Sasel steigt auf!

Entscheidungsspiel der Vizemeister 2009/2010 auf neutralem Platz:
SV Rugenbergen – SC VW Billstedt 04 0:0, 4:3 n. E. (Königshütter Straße/Dulsberg-Süd)
> Rugenbergen steigt auf!

Entscheidungsspiel der Vizemeister 2008/2009 auf neutralem Platz:
VfL Lohbrügge – TSV Uetersen 1:2 (Sportplatzring/Stellingen)
> Beide Mannschaften steigen auf!

Entscheidungsspiel der Vizemeister 2007/2008 auf neutralem Platz:
Wedeler TSV – Oststeinbeker SV 2:0 (Waidmannstraße/Altona)
> Kein Team steigt auf!

Entscheidungsspiel der Vizemeister 2006/2007 auf neutralem Platz:
Grün-Weiss Harburg – FC Voran Ohe 1:0 (Stadion Marienthal)
> Beide Mannschaften steigen auf!

(Johannes Speckner)

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