
Hitzige Diskussionen gab es im Verbandsliga-Süd-West-Spiel zwischen der Kaltenkirchener TS und dem SV Alemannia Wilster nach 25 Minuten, als Schiedsrichter Mirco Böck (vom VfL Rethwisch) gegen Alemannia-Torwart Patrick Welack die Rote Karte zückte. Zuvor hatte sich Welack einen Meter vor seinem Strafraum einem auf ihn zulaufenden Kaltenkirchener in den Weg gestellt. „Der Ball wurde ihm an die Brust geschossen, der Abpraller ist unserem Verteidiger an die Hand gesprungen. Der Schiedsrichter-Assistent hat aber nichts angezeigt und erst auf den Zuruf ‚Hand‘ hat der Schiedsrichter gepfiffen und Welack die Rote Karte gezeigt“, echauffierte sich Alemannia-Trainer Ulf Wesemann. Laut Wesemann pfiff Böck „keinesfalls schlecht“, aber auch die zweite Rote Karte, die der Referee wegen angeblichen groben Foulspiels gegen den erst kurz zuvor eingewechselten KT-Spieler David Laczkowski verhängte (75.), empfand Wesemann als „viel zu hart“.
Zwischen diesen beiden Platzverweisen kamen die Hausherren in den Genuss einer 50-minütigen Überzahl, aus der sie jedoch vor nur 60 Zuschauern am Marschweg nichts Zählbares machten. „Wir haben mit Einsatzwillen, Disziplin und Ordnung auch zu zehnt hervorragend dagegen gehalten“, lobte Wesemann. Die Gäste schnupperten schon nach 20 Minuten am Führungstor, als Nino Lappanese die Latte traf und Malte Oetke den Abpraller nicht ins Netz bekam. Nach der Roten Karte gegen Welack erklärte sich Oetke bereit, ins Tor zu gehen: „Er hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert“, so Wesemann, der – wenn Oetke nicht die Hand gehoben hätte, als ein Keeper gesucht wurde – selbst zwischen die Pfosten gegangen wäre. Als Dominic Bürger nach einem abgewehrten Eckstoß erneut zum Flanken kam, verlängerte Lappanese den Ball per Dropkick und Falk Tobias Dethlefs traf zum 0:1 (45.). Kurz nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste nach einem Konter eine Dreifach-Chance, die Malte Storbeck, Janek Reese und Bürger aber vergaben. „Auch danach waren wir mit unseren Kontern wesentlich gefährlicher als die Kaltenkirchener mit ihren langen Bällen und Spielaufbau-Versuchen“, so Wesemann, der deshalb von „einem verdienten Sieg“ sprach und seinem Innenverteidiger Jörn Beckmann noch ein Sonderlob aussprach.