Kreisliga Segeberg: Einseitiges Verfolger-Derby


Zur Bundesliga-Zeit von 15.30 Uhr kam es am Sonnabend in Leezen an der Hamburger Straße zum Verfolger-Derby zwischen dem Tabellen-Vierten Leezener SC und dem Rang-Fünften TSV Nahe – nicht einmal 13 Kilometer liegen an der Bundesstraße 432 zwischen den Sportplätzen der beiden Vereine. Die Leezener, die noch ohne ihren Coach Sven Buntfuß (war gerade auf dem langen Heimflug von seinem Urlaub in den USA) auskommen mussten, gingen doppelt motiviert zu Werke, weil sie in diesem Sommer im Segeberger Kreispokal am TSV Nahe gescheitert waren. „Das hatten unsere Spieler noch im Hinterkopf“, sagte LSC-Fußball-Obmann Sascha Lüthjens. TSV-Trainer Andreas Krüger musste derweil auf gleich zehn Spieler, darunter „fünf absolute Stammkräfte“, wie er es ausdrückte, verzichten: Die meisten fehlten verletzungsbedingt, drei Akteure mussten allerdings auch arbeiten.

Die Hausherren nahmen das Heft des Handelns von Beginn an in die Hand. „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut Dampf gemacht und den Gegner stark unter Druck gesetzt“, lobte Lüthjens. Dies machte sich früh im Ergebnis bemerkbar: Bereits nach vier Minuten brachte Florian Krege die Leezener in Führung. „In der Offensive waren wir richtig stark und haben immer wieder konsequent die ballführenden Gegenspieler attackiert“, berichtete Lüthjens. Die Leezener suchten auch nach der frühen Führung weiterhin ihr Heil in der Offensive, weil dies auch klar ihre Stärke ist. Und so erhöhten Tim Ehrecke (11.) und Florian Voigt (37.) zum 3:0-Pausenstand. Ehrecke erhielt übrigens ein Sonderlob von Lüthjens: „Er hat auch nach hinten sehr gut mitgearbeitet, sehr viele Bälle geholt und viele Meter zurückgelegt, was ich in dieser Form noch gar nicht von ihm kannte“, sagte Lüthjens.

Krüger gab derweil zu: „Wir haben uns viele Fehler erlaubt, und die sind von Leezen eiskalt ausgenutzt worden!“ Nach der Pause stellten die Gäste um und zogen ihre Viererabwehrkette bis an die Mittellinie vor, um die Räume enger zu machen. Damit, dass dadurch das Spielfeld kürzer war, hatte die Heim-Elf, die weiterhin das Spiel machte, zunächst einige Probleme: Ihre schnellen Spitzen liefen nun wiederholt ins Abseits. Nach einer Stunde legten die Leezener trotzdem drei weitere Tore nach: Jendrik Weers (62.), Voigt mit seinem zweiten Treffer des Tages (64.) und ein Eigentor von TSV-Akteur Marco Stein (66.) schraubten das Ergebnis auf 6:0 in die Höhe. Jonas Wrage gelang zumindest noch der Ehrentreffer für die Gäste (71.), für die Jan Fuehr und Yannick Stelling noch weitere Ergebniskosmetik hätten betreiben können – sie vergaben ihre Chancen jedoch.

„Am Ende haben wir um ein Gegentor gebettelt“, so Lüthjens, der dies als „kleinen Fleck auf der ansonsten weißen Weste“ einstufte, aber klarstellte: „Das war eine gelungene Wiedergutmachung für das Aus im Kreispokal!“ Krüger gab abschließend zu: „Wir haben auch in der Höhe verdient verloren!“

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