
Beide Mannschaften waren gut in die Saison gestartet. Der SV Bergstedt mit zwei Siegen sogar besser als der SC Sperber, der einmal gewann und einmal remis spielte.
Urlaubs- und verletzungsbedingt traten dann am dritten Spieltag sowohl die Hausherren als auch die Gäste personell geschwächt auf den von vielen Mannschaften gefürchteten Grandplatz an der Teekoppel gegeneinander an.
Nach handgestoppten 24 Sekunden gab Bergstedts Lukas Hübner einen ersten Warnschuss aus 22 Metern ab, der aber links am Tor vorbeirauschte. Nach 15 Minuten gab es noch einen Kopfball von Kevin Kühn, der sein Ziel knapp verfehlte. Doch das war es schon, was die 22 Akteure den Zuschauern bis zur Halbzeit an Torgelegenheiten boten. Der Rest war Kampf im Mittelfeld, wobei man den Gästen aus Alsterdorf anmerkte, dass sie sich diesmal richtig in die Aufgabe reinknieen wollten und auf Schönspielerei verzichteten. Bei den Hausherren kam es im Grunde nur zu Torannäherung, wenn Felix Bergmann zu Frei- und Eckstößen antrat. Auf der anderen Seite war es Sperbers Youngster Simon Flandrin, der ab und an für Unruhe in der Abwehr der Hausherren sorgte.
Die zweiten 45 begannen wie die ersten endeten. Ausgeglichenes Spiel ohne prickelnde Aktionen. Diesem Treiben ein Ende machte dann nach Gary Hillen nach 59 Minuten, als er einen Freistoß aus 18 Metern haarscharf links an der Mauer der Raubvögel zur 1:0 Führung des SV Bergstedt in die Maschen setzte. Erst danach kam ein wenig Fahrt in die Partie. Die Gäste bemühten sich nun, so etwas wie Druck aufzubauen, blieben aber zunächst harmlos. Der SV Bergstedt ging indes nicht wirklich zielgerichtet auf den zweiten, sicherlich spielentscheidenden Treffer aus, auch wenn Gary Hillen nach 71 Minuten mit einem Schuss aus 18 Metern, der über das Tor ging, noch einmal Gefahr aufblitzen ließ.
Sperbers Trainer Bastian Quast reagierte und „opferte“ einen Sechser in Person von Marcel Willert und brachte Offensivkraft Johannes Haase nach längerer Verletzungspause in die Partie (74.). Zwei Minuten später hatte dann Gäste-Innenverteidiger Markus Trilk die erste gute Torchance der Gäste überhaupt auf dem Schlappen. Doch sein Schuss vom Strafraumrand strich nur um Haaresbreite am Bergstedter Gehäuse vorbei. Nur 60 Sekunden danach hatte dann Joker Johannes Haase seinen Auftritt, als er mit seiner ersten Ballberührung rechts in den Bergstedter Strafraum dribbelte und dann kalt wie Hundeschnauze zum 1:1 ins lange Toreck traf (77.). Die Gäste wollten nun noch mehr, erlaubten sich aber bis dahin nicht gesehene Fehler im Spielaufbau, die aber von den Hausherren nicht bestraft wurden. Alles roch nach einem im Grunde gerechten Remis bis die Raubvögel in den letzten fünf Minuten noch einmal anzogen. Zunächst kam Simon Flandrin nach einer Kopfballvorlage von Einwechselspieler Tom Kaschewsky gegen Torwart Lars Bothe um einen Schritt zu kurz (86.). Dann war es Sperbers rechter Mittelfeldmann Jan-Philip Hartmann, der nur um Millimeter sein Ziel verfehlte (89.). Das 1:1 schien festzustehen bis sich Malte Burmester in der Nachspielzeit den Ball zentral aus 18 Metern für einen Freistoß zurechtlegte und dann den Ball mit der letzten Aktion des Spiels über die Mauer ins obere linke Toreck zirkelte. Ein echter Lucky Punch, der die Hausherren als unglücklichen Verlierer zurückließ, aber da die Gäste am Ende einfach mehr zuzusetzen hatte, fiel deren knapper Sieg nicht einmal unverdient aus.
hvp